Prototyp der Ladeinfrastruktur auf dem Gelände des Siemens-Forschungs- und -Entwicklungszentrums für elektrische Produkte und eMobility-Lösungen in Peachtree Corners im US-Bundesstaat Georgia. Foto: Siemens AG
03.03.2022 – Siemens Smart Infrastructure hat in den USA ein neues Ladekonzept für Elektrofahrzeuge vorgestellt, das für die Umstellung auf E-Autoflotten und Ladeanwendungen mit hohem Bedarf konzipiert wurde. Das VersiCharge XL-Konzept (UL-Norm) basiert auf einem modularen Design, das in Partnerschaft mit Nexii Building Solutions, einem Unternehmen für umweltfreundliche Bautechnologie, entwickelt wurde. Der Prototyp wurde mit dem von Nexii entwickelten Baumaterial Nexiite erstellt. Dieses weist dem Hersteller zufolge vergleichbare Eigenschaften wie Beton auf, bei der Herstellung werde jedoch weniger Kohlenstoff eingesetzt. In der Struktur sind die Sentron-Busway-Systeme von Siemens untergebracht, die zur Stromversorgung der Ladegeräte dienen.
Alle elektrischen Infrastrukturkomponenten sind oberirdisch in einer Struktur untergebracht
Laut den beiden Kooperationspartnern handelt es sich um das branchenweit das erste Ladesystem für Elektrofahrzeuge (EV), bei dem alle erforderlichen elektrischen Infrastrukturkomponenten für die Stromversorgung von EV-Ladegeräten oberirdisch in einer geschlossenen Struktur untergebracht sind. Dadurch ergebe sich eine nur minimale Beeinflussung auf bestehenden Parkflächen, kostspielige und zeitaufwändige Bauarbeiten erübrigen sich, und Bauabfall und Umweltbelastung vor Ort könnten weitgehend reduziert werden.
Das VersiCharge XL-Konzept (UL-Norm) baut auf Stromverteilungstechnologien, die zum Beispiel in Rechenzentren und Industrieanlagen zum Einsatz kommen, und nutzt sie in wetterfesten Gehäusen für die ebenerdige Aufstellung im Freien. Die Ladelösung kann mit Level-2- oder Level-3-Ladegeräten in Außenbereichen installiert werden – von Parkplätzen kleinerer Bürogebäude über Logistikknotenpunkte für die letzte Meile bis hin zu Parkplätzen in Sportstadien. (ds)