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TransnetBW-Projekt: PV-Heimspeicher sollen Stromnetz stabilisieren

01.06.2022 – Im Rahmen des Projektes „PV-Shift“ erprobt der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW die Stabilisierung des Stromnetzes mithilfe von „Powerwall“-Photovoltaik-Heimspeichern des US-Energie- und Mobilitätskonzerns Tesla. Für den Feldversuch erhält TransnetBW freie Flexibilitätspotenziale aus einer begrenzten Anzahl stationärer Powerwalls. Tesla agiert als Aggregator und bildet die Schnittstelle zwischen Heimspeicher-Besitzenden und TransnetBW, die bei Bedarf die Leistung zur Stromnetzstabilisierung einsetzt.

Heimspeicher Tesla Powerwall

Der Powerwall-PV-Heimspeicher. Foto: Tesla, Inc.

Bei dem zunächst auf sechs Monate angelegten Feldversuch sollen zudem Erfahrungen zur Verfügbarkeit und Prognostizierbarkeit von Flexibilitätspotenzialen gesammelt werden. Die Erkenntnisse sollen in die Vorbereitung eines standardisierten Mechanismus einfließen, dem so genannten Redispatch 3.0. Das Ziel: Durch die Kooperation von Verbrauchern und Netzbetreibern sollen erneuerbare Energien effizient in das Stromnetz integriert und die Klimaneutralität vorangebracht werden.

Positive Effekte für Hausbewohnende und Netzbetreiber erwartet

TransnetBW hat nach eigenen Angaben die Ladezyklen von Tesla Powerwalls betrachtet und festgestellt, dass die PV-Heimspeicher in manchen Monaten Freiheitsgrade für eine zeitlich flexible Ladung aus der PV-Anlage aufweisen. Dieser zeitliche Spielraum zwischen Erzeugung und Last, die sogenannte Flexibilität, kann TransnetBW zufolge durch intelligente Steuerung genutzt werden. Durch gezielte Verschiebung des Batterie-Ladevorgangs hätten Hausbewohnende keine Nachteile. Für teilnehmende PV-Heimspeicher-Besitzende könnte diese Verschiebung zukünftig sogar eine zusätzliche finanzielle Entlohnung bedeuten. Der Netzbetreiber könne wiederum den erzeugten PV-Strom potenziell für die Reduzierung von Netzengpässen einsetzen. Für Letzteres kommen bisher überwiegend fossil befeuerte Kraftwerke zum Einsatz.

„Mit PV-Shift betreten wir Neuland, das wir uns schrittweise erschließen. Dem Wegfall konventioneller Kraftwerke steht die enorme Nachfrage nach E-Autos, Wärmepumpen und Solaranlagen mit Batteriespeichern gegenüber. Praktische Erfahrungen im Zusammenspiel von Netzbetreibern, Anlagen-Anbietenden und Endverbrauchenden sind für die Entwicklung des Stromsystems der Zukunft von zentraler Bedeutung“, so Dr. Sabrina Ried, Projektleiterin von PV-Shift.

Studie zum wirtschaftlichen Potenzial bei der Nutzung dezentraler Flexibilität

Das ökonomische Potenzial zur Nutzung dezentraler Flexibilität für den Redispatch in Baden-Württemberg hat TransnetBW bereits im vergangenen Jahr durch eine Kurzstudie der Universität Stuttgart untersuchen lassen. Das Ergebnis: Allein in Baden-Württemberg gibt es demnach Potenziale im dreistelligen Millionenbereich. Diese will das Unternehmen nun nach und nach heben. Mit dem Start des Projekts PV-Shift sei ein dafür wichtiger Baustein gelegt. Zum Ende des Jahres werden im Projekt erste Ergebnisse erwartet. (ds)

www.transnetbw.de