29.02.2024 – Die E.DIS Netz GmbH hat den ersten Funkstandort in Betrieb genommen sowie das erste intelligente Messsystem im 450-MHz-Funknetz installiert.
E.DIS Netz nutzt das 450 MHz-Netz zum Beispiel für die Datenkommunikation der intelligenten Messsysteme (Bild E.DIS Netz GmbH)
An einem Pilotstandort in Werne (Nordrhein-Westfalen) wurde die für das Netz notwendige Hardware bereits umfangreich für den E.ON-Konzern getestet. Aufgrund des erfolgreichen Tests sei E.DIS direkt in den Rollout gegangen und könne so zügig für eine Verdichtung des Netzes sorgen. Demnächst sollen auch Smart Grid-Anwendungen der E.DIS im neuen hochsicheren Kommunikationsnetz in Betrieb gehen. Die Inbetriebnahme weiterer Anwendungen soll sukzessive mit dem Ausbau des 450-MHz-Funknetzes erfolgen, der im Jahr 2025 abgeschlossen sein wird. Perspektivisch ist die E.DIS damit nicht mehr auf die Verfügbarkeit öffentlicher Mobilfunknetze angewiesen.
Dr. Alexander Montebaur, Vorstandsvorsitzender der E.DIS AG und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von 450connect begleitet seit vielen Jahren die Entwicklungen um das 450-MHz-Netz federführend im E.ON-Konzern. Er berichtet: “Bereits vor einigen Jahren war es unser Tochterunternehmen, die e.discom Telekommunikation GmbH, die erste Pilotversuche im C-Netz erfolgreich durchführte. Bei diesen Tests zeigte sich sehr schnell, dass dieses Netz sowohl für die Anbindung unserer Technik als auch für das Auslesen von Zählern hervorragend geeignet ist. Die Einführung des 450-MHz-Netzes ist ein wichtiger Meilenstein für uns, um die Kommunikation im Energiesektor unter den stetig wachsenden Anforderungen wie eMobility oder den Anschluss zahlreicher erneuerbarer Energien-Anlagen krisenfest sicherzustellen, zu verbessern und die Digitalisierung voranzutreiben. Wir sind überzeugt, dass diese Technologie uns dabei unterstützen wird, die Herausforderungen der Energiewende erfolgreich zu bewältigen.“
Netz für Kritische Infrastrukturen
Das 450-MHz-Netz umfasst den Frequenzbereich des früheren C-Netzes und ist sehr gut für die Anforderungen von Betreibern kritischer Infrastrukturen ausgelegt, da es zum einen sehr gute Ausbreitungseigenschaften in der Fläche als auch in Gebäuden hat und zum anderen Millionen von Machine-to-Machine-Anwendungen steuern und überwachen kann. Zudem werden deutlich weniger Funkmasten als in vergleichbaren Netzen benötigt und das Netz bleibt auch bei Stromausfällen einsatzfähig: Es gibt über das 450-MHz-Funknetz eine Notstromversorgung für 72 Stunden und die Möglichkeit, Anwendungen nach deren Kritikalität zu priorisieren. Das 450-MHz-Funknetz überzeugt darüber hinaus mit der dualen Nutzung der Kapazitäten: Im Regelbetrieb stehen die Überwachung und Steuerung von dezentralen Anlagen der kritischen Infrastrukturen auf Basis von Daten- und Sprachkommunikation im Vordergrund. Im Krisenfall liegt der Fokus auf der Krisenkommunikation und der Steuerung der im jeweiligen Krisenszenario kritischen Anlagen. (pq)