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Wechselrichter des Grauens?

28.01.2025 – Der PV-Wechselrichter-Hersteller Fronius hält das Risiko eines durch China absichtlich hervorgerufenen Solar-Blackouts für realistisch – allerdings nicht erst mit dem geplanten deutschen „Solarspitzen-Gesetz“. 

Ende Januar 2025 wurde medial vor einem Sicherheitsrisiko gewarnt, das durch das neue Energiewirtschaftsgesetz entstehen könnte. Nach Meinung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) ginge vom geplanten Solarspitzen-Gesetz ein erhebliches Gefährdungspotenzial aus. Der Gesetzesentwurf sieht unter anderem vor Energieüberschüsse aus PV-Anlagen in verbrauchsarmen Zeiten einzudämmen. Zu diesem Zweck sollen die Wechselrichter-Hersteller auf Anweisung der Netzbetreiber verpflichtet werden, Solardächer im Bedarfsfall ferngesteuert vom Netz zu nehmen.  

Und genau an dieser Stelle äußerte das BSI seine Bedenken: Es befürchtet, dass die chinesischen Hersteller von Wechselrichtern potenziell in die Lage versetzt werden, direkten Zugriff auf deutsche PV-Anlagen zu erhalten – und somit überspitzt formuliert der deutschen Versorgung mit Solarstrom den Stecker zu ziehen.  

Symbolbild: Nach Meinung von Fronius könnten chinesische Wechselrichter ein Risiko für die Cybersicherheit und die Versorgungssicherheit darstellen. (Bild: DC Studio / stock.adobe.com)

Symbolbild: Nach Meinung von Fronius könnten chinesische Wechselrichter ein Risiko für die Cybersicherheit und die Versorgungssicherheit darstellen. (Bild: DC Studio / stock.adobe.com)

Gefahrenpotenzial nicht neu 

Der österreichische Wechselrichter-Produzent Fronius International widerspricht indes der Einschätzung des BSI, dass diese Gefahr erst durch das Solarspitzen-Gesetzt heraufbeschworen wird: „Wir warnen als einer der größten europäischen Wechselrichter-Hersteller bereits seit Jahren vor der Abhängigkeit von China durch die massenhafte Installation von chinesischen Wechselrichtern in Europa,“ erklärt die CEO von Fronius International, Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß. 

So seien die Wechselrichter aller Hersteller mit dem Internet verbunden, da sie die Fähigkeit haben müssen, notwendige (Sicherheits-) Updates aus der Ferne empfangen und installieren zu können. „Das bedeutet jedoch auch – wie der Fall mit chinesischen Wechselrichtern in den USA gezeigt hat – dass deren Verhalten verändert beziehungsweise sie auch abgeschaltet werden können. Im Fall einer geopolitischen Eskalation mit China könnten die PV-Anlagen von Herstellern im Einflussbereich des chinesischen Staates als Druckmittel für potenzielle Maßnahmen eingesetzt werden, die zu einem flächendeckenden Blackout in Europa führen,“ mahnt Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß weiter. Dieses Risiko bestehe nach Ansicht der CEO allerdings schon heute und habe nichts mit der Flexibilisierung des Stromnetzts durch das Energiewirtschaftsgesetz zu tun. (cp) 

https://www.fronius.com