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Busse unter Strom

31.07.2024 – Die Bayerischen Energieversorger Lechwerke sorgen für die Elektrifizierung der Brandner Bus Schwaben-Flotte, um deren Standorte für die Elektromobilität fit zu machen. Mit einem ganzheitlichen Elektrifizierungskonzept für Unternehmensstandorte ermöglichen die Lechwerke (LEW) das parallele Laden mehrerer Fahrzeuge von Elektroflotten – auch für E-Busse und E-Lkws.

Für den Mobilitätsdienstleister Brandner Bus Schwaben hat LEW an sechs Standorten des Busunternehmens rund 125 Ladepunkte mit einer Gesamtladeleistung von mehr als 5.000 kW installiert. Die nicht öffentliche Ladeinfrastruktur versorgt ausschließlich die Fahrzeuge der Brandner Bus-Flotte mit Energie. So können fast 100 elektrische Linienbusse  parallel aufgeladen werden. Damit ist das rechtzeitige „Auftanken“ der Fahrzeugbatterien selbst zu Stoßzeiten technisch gewährleistet. So kann die Brandner Bus-Flotte ihre Umstellung des Fuhrparks auf elektrische Fahrzeuge weiter vorantreiben.

Brandner Bus Schwaben setzt auf Konzept der Lechwerke (LEW), um Standorte fit für Elektromobilität zu machen. (Bild: Thorsten Franzisi, Lechwerke AG)

Brandner Bus Schwaben setzt auf das Konzept der Lechwerke (LEW), um Standorte fit für Elektromobilität zu machen. (Bild: Thorsten Franzisi, Lechwerke AG)

Eigene Trafostation je Standort

In dem Elektrifizierungskonzept von LEW läuft der Strombezug aus dem öffentlichen Netz auf der 20 kV-Mittelspannungsebene: Eine unmittelbar am Unternehmensstandort installierte Trafostation wandelt den Strom auf die im Arealnetz des Betriebshofes benötigte Betriebsspannung von 400 V Wechselstrom (AC) um. Damit steht die komplette Leistung der Trafostation dem Standort zur Verfügung. Sie hat genug Leistung, damit an einem Standort zusätzlich zum bisherigen Strombedarf mehr als 25 leistungsfähige Schnellladepunkte gleichzeitig betrieben werden können.

Für die Energieversorgung der Ladeinfrastruktur und der Stromverteilung innerhalb des Betriebsgeländes wird ein besonders leistungsfähiges und effizientes Verfahren genutzt: Ein zentraler Gleichrichter wandelt den Strom bereits an der Trafostation von 400V AC in Gleichstrom (DC) mit einer Spannung von 950 Volt um. Die Übertragung des Stroms von der Trafostation bis zu jedem Ladepunkt erfolgt dann in einem speziellen Gleichstrom (DC)-Arealnetz. So werden Leitungsverluste minimiert. Die Fahrzeugbatterien können den Gleichstrom direkt laden.

An den so genannten DC-Cubes wird die Ladeleistung bis zu 200 kW pro Ladepunkt bereit gestellt. (Bild: Thorsten Franzisi, Lechwerke AG)

An den so genannten DC-Cubes wird die Ladeleistung bis zu 200 kW pro Ladepunkt bereit gestellt. (Bild: Thorsten Franzisi, Lechwerke AG)

Sechs Standorte – ein Konzept

An den sechs Brandner Bus Standorten in Thannhausen, Krumbach, Babenhausen, Ottobeuren, Weißenhorn und Günzburg errichtete die LEW jeweils einen Mittelspannungsanschluss mit 1.000 kVA Trafoleistung. Außerdem wurden insgesamt über 11 Kilometer Gleichstromkabel für die DC-Verteilnetze sowie rund 1.700 Meter Wasserleitungen für die Wasserkühlung der Ladestationen verlegt.

An allen sechs Brandner Standorten werden weitgehend dieselben Strukturen und gleiche Komponenten genutzt. Das spart bereits bei der Beschaffung und in der Bauphase Zeit und Kosten, zahlt sich aber auch bei Wartung und Instandhaltung aus. Dank vorreservierter Lieferslots für Komponenten mit langen Lieferzeiten, zum Beispiel für Trafostationen, und einem eingespielten Partnernetzwerk konnte LEW das Gesamtprojekt sogar weit vor der von Brandner Bus geplanten Inbetriebnahme fertigstellen: Die komplette Errichtung der elektrischen Anlagen und Installationen an allen Standorten einschließlich Montage der Ladesysteme mit insgesamt 96 DC- und 26 AC-Ladepunkten wurde in weniger als eineinhalb Jahren realisiert.

Elektrifizierung der Busflotte

Aktuell hat Brandner Bus Schwaben bereits 15 E-Großbusse und mehr als 40 E-Kleinbusse im Einsatz. Sie fahren im Linienbetrieb sowie als FLEXIBUS im öffentlichen Personennahverkehr teils auch als Schulbusse und zur Beförderung von in ihrer Mobilität eingeschränkter Personen. In diesem und nächsten Jahr werden noch einmal mehr als 30 große Dieselbusse durch batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge ersetzt. Bis zum Jahr 2031 sollen zwei Drittel der 150 Brandner Großbusse im Linienverkehr elektrisch fahren. Die E-Mobility-Initiative des Mobilitätsdienstleisters wird vom Bayerischen Verkehrsministerium im Rahmen des Sonderprogramms „Klimabus“ gefördert. (cp)

www.lew.de