16.07.2024 – Nach neun Monaten Forschung hat das deutschlandweite Mobilitätsprojekt „unIT-e² – Reallabor für vernetzte Mobilität“ seine Untersuchung zur marktoptimierten und netzdienlichen Ladung von Elektrofahrzeugen erfolgreich abgeschlossen.
Die Projektpartner EWE, Mercedes Benz, The Mobility House und die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) testeten verschiedene Anwendungsfälle zum Thema Fahrzeugladen im Hinblick auf Umsetzbarkeit, Kundenkomfort und Netzdienlichkeit. Die Tests fanden sowohl beim Essener Unternehmen Wernsing Feinkost als auch in privaten Haushalten in Oldenburg und Rastede statt.
Untersuchte Anwendungsfälle
Im Verlauf des Feldversuchs wurden folgende Anwendungsfälle erprobt:
- Optimiertes Laden unter Berücksichtigung von Netzrestriktionen: Hierbei wurde untersucht, wie Elektrofahrzeuge geladen werden können, ohne das Stromnetz zu überlasten.
- Lastverschiebung in Spitzenlastzeiten mit variablen Stromtarifen: Dabei wurde ein variabler Stromtarif inklusive Leistungspreis genutzt, um das Laden von Elektrofahrzeugen in Zeiten geringer Netzlast zu verschieben.
- Leistungsvorgabe am Netzanschlusspunkt durch den Netzbetreiber: Diese Methode wurde angewendet, um bei auftretenden Netzengpässen die Ladeleistung der Fahrzeuge zu steuern.
Zusammenarbeit und Flexibilität erforderlich
Der Feldversuch wurde im nordwestlichen Cluster Harmon-E durchgeführt, wobei das harmonische Zusammenspiel des Gesamtsystems im Vordergrund stand. Laut EWE zeigen die Ergebnisse, dass zwar Netzengpässe im Niederspannungsbereich auftreten können, jedoch das Netz nach marktlichen und gleichzeitig netzdienlichen Gesichtspunkten problemlos gesteuert werden kann, ohne dass E-Auto-Nutzer:innen wesentliche Komforteinbußen erleben. Die Studie verdeutlicht, dass die Stabilisierung des gesamten Systems komplex, aber in der Praxis möglich ist, sofern eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure aus Netz und Markt besteht.
Über das Mobilitätsprojekt unIT-e²
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Projekt unIT-e² hat das Ziel, die Elektromobilität intelligent und sicher in bestehende und zukünftige Infrastrukturen zu integrieren, um der Transformation des Energiesystems gerecht zu werden. Insgesamt 29 Projektpartner aus den Bereichen Automobil- und Energiewirtschaft, IT und Ladeinfrastruktur sowie Wissenschaft entwickeln in vier Umsetzungsclustern deutschlandweit zukunftsfähige Lösungen für interoperable Ladekonzepte von Elektrofahrzeugen. (pms)