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Neuer Verband für Ladeinfrastruktur 

08.05.2025 – Mit charGER e.V. haben Unternehmen, die Ladeinfrastruktur planen, betreiben und digital steuern, einen neuen Dachverband ins Leben gerufen.  

Die Betreiber und Entwickler von Ladeinfrastruktur sind zentrale Akteure der Verkehrswende – bislang jedoch ohne eigenständige Interessenvertretung in Deutschland. charGER e.V. will diese Lücke schließen und künftig als aktiver Partner im politischen Dialog und als Impulsgeber für eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur in ganz Deutschland auftreten.  „Unsere Mission ist es, die operativen Herausforderungen der Branche sichtbar zu machen und Lösungen mitzugestalten – sachlich, konstruktiv und mit Blick auf eine verlässliche Ladeinfrastruktur für alle. Unsere Vision ist eine emissionsfreie und klimaneutrale Mobilität, zu der alle Menschen – in der Stadt und auf dem Land – einfachen, zuverlässigen und bezahlbaren Zugang haben,“sagt Eduard Schlutius, Vorsitzender von charGER e.V. 

Die Gründungsmitglieder von charGER e.V. : Constantin Schwaab/Wirelane, (stellvertr. Vorsitzender), Eduard Schlutius /reev (Vorsitzender), Philipp Kaiser/amperio, Hans Beck/JOLT Energy (Schatzmeister) (v. l.n.r.) (Bild: charGER e.V.)

Die Gründungsmitglieder reev, Wirelane, Jolt Energy und amperio planen und betreiben Ladeinfrastruktur, entwickeln digitale Steuerungs- und Abrechnungslösungen, stellen Hardware- und Plattformtechnologien bereit oder fokussieren sich auf urbane Schnellladeinfrastruktur. Damit bildet der neue Verband die gesamte Wertschöpfungskette ab – und macht charGER zu einem praxisnahen Akteur, der die regulatorischen Herausforderungen kennt und konkrete Lösungsansätze aus Betreiberperspektive einbringt. Der Verband ist bestrebt, zügig weitere Unternehmen als Mitglieder zu gewinnen, um als noch stärkeres Bündnis die Interessen der Ladeinfrastruktur-Branche zu vertreten.  

Die Gründung des Verbands fällt in eine Phase politischer Neuaufstellung: Mit dem Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung und den damit einhergehenden Plänen zur Beschleunigung des Ladeinfrastruktur-Ausbaus in Deutschland biete sich nun die Chance, bestehende Hindernisse aus dem Weg zu räumen, betont charGER. Dabei fokussiert sich der neue Verband auf folgende Kernthemen und Lösungsvorschläge:

  1. Transparenz und Verbindlichkeit beim Netzanschluss schaffen
    Die Verfahren zur Beantragung von Netzanschlüssen und zum Anschluss ans Netz über alle Netzebenen müssen vereinfacht und deutlich beschleunigt werden. charGER empfiehlt eine Auskunftspflicht über die verfügbare Netzkapazität innerhalb von zwei Monaten nach Antragstellung sowie eine Anschlusspflicht auf allen Netzebenen innerhalb von sechs Monaten nach Antragstellung. 
  1. Funktionalität der THG-Quote wiederherstellen
    Die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) muss wieder konsequent auf ihr ursprüngliches Ziel ausgerichtet werden: die wirksame Reduktion klimaschädlicher Emissionen. Der Verband macht daher Lösungsvorschläge für ein sicheres Funktionieren des THG-Quotenhandels und fordert Schutzmechanismen zur Verhinderung von Missbrauch.  
  1. Mit Entflechtung für fairen Wettbewerb sorgen
    Um einen fairen Wettbewerb beim Ausbau der Ladeinfrastruktur zu schaffen, muss die gesetzlich vorgeschriebene Trennung zwischen Netzbetreibern und Ladepunktbetreibern konsequent umgesetzt werden. Der Verband plädiert dafür, die Entflechtung wirksam durchzusetzen, damit Ladeinfrastruktur nicht unter Kontrolle der Netzbetreiber entsteht. Bestehende Schlupflöcher müssen geschlossen werden. 
  1. Kommunen einen strukturierten Leitfaden an die Hand geben
    Auf kommunaler Ebene müssen klare, transparente Prozesse etabliert werden, um Vergabeverfahren von Sondernutzungen zur Installation und zum Betrieb von öffentlichen Ladesäulen zu vereinfachen und zu beschleunigen. Ziel ist es, eine bedarfsgerechte und zukunftsfähige Ladeinfrastruktur mit minimalem Verwaltungsaufwand zu schaffen. 
  1. Kommunikation mit den Nutzer:innen verbessern
    Eine bedarfsgerechte und verlässliche Ladeinfrastruktur ist der integrale Baustein, um den Hochlauf der E-Mobilität und damit die Dekarbonisierung des Straßenverkehrs zu ermöglichen. Die bisherige Berichterstattung hat in erster Linie die Schwächen von Netzwerken und bestehenden Technologien beleuchtet. Der Verband will Endkund:innen mit relevanten Informationen versorgen und für eine konstruktive Berichterstattung rund um die Ladeinfrastruktur sorgen. 
  2. Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern standardisieren
    Mangels Bereitstellung der nötigen Infrastruktur wird die Möglichkeit, Elektrofahrzeuge zuhause kostengünstig aufzuladen, bisher nur unzureichend genutzt. Daher muss der Zugang zu Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern durch klare Verfahren vereinfacht werden. Standardisierte Prozesse für alle beteiligten Akteure, insbesondere für Vermieter und Hausverwaltungen, können Genehmigungsprozesse deutlich beschleunigen. (pq)  

www.charger-verband.de