14.09.2022 – Die hessische Gemeinde Eichenzell hat erfolgreich an dem Förderprogramm „Smart cities made in Germany“ teilgenommen. Dabei soll gezeigt werden, dass Mobilitätsstationen zur Förderung alternativer Mobilitätsformen auch in ländlichen Regionen beitragen können.
Modulare Mobilität mit Baukastensystem
An ausgewählten Verkehrsknotenpunkten in der Gemeinde Eichenzell wird ein flexibles Baukastensystem entwickelt, welches je nach definiertem Standort unterschiedliche Logistik- und Mobilitätsangebote beinhaltet. Eine Mobilitätsstation kombiniert verschiedene Arten von Mobilität, wie zum Beispiel den öffentlichen Nahverkehr mit weiteren Verkehrsteilnehmenden wie Fußverkehr oder Fahrradfahrer:innen.
Das fertige Konzept für Mobilitätsstationen soll je nach Standort verschiedene Funktionen abdecken: Von Ticketautomaten, Fahrgastinformationen, On-demand Services, Car-Sharing-Fahrzeuge über Fahrradabstellplätze, Leihfahrräder, Schließfächer sowie Elektro-Ladestationen – sowohl für das Fahrrad als auch das Auto. Auch Pedelecs, E-Scooter und E-Lastenräder werden bedarfsgerecht mit weiteren Angeboten kombiniert, wie etwa Packstationen. Perspektivisch sei geplant, in allen Ortsteilen der Großgemeinde diese modularen Stationen zu errichten.
Zusammenspiel verschiedener Bereiche
Im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung konnte die EDAG Production Solutions (EDAG PS), Dienstleister für Entwicklungen im Bereich Mobilität, mit seinem Konzept zur modularen Mobilität und seinem Partnernetzwerk überzeugen.
EDAG PS ist übergeordnet verantwortlich für das komplette Projektmanagement, die Beteiligungsformate für Bürgerinnen und Bürger, das IT-Konzept sowie für das energetische Konzept. Das Design wird von den Partnern „unit-design“ aus Frankfurt und den „netzwerkarchitekten“ aus Darmstadt entwickelt. Im Rahmen des Projekts arbeiten die Bereiche Design, Architektur, IT-Entwicklung, Mobilitätsentwicklung sowie Energieexpertise bereits in einer frühen Konzeptphase zusammen. Darüber hinaus sollen im Rahmen eines Übertragbarkeitskonzepts die Ergebnisse aus Eichenzell weiteren Kommunen zur Verfügung gestellt werden.
Die Basis für die Konzeption der Mobilitätsstationen und Interaktionsräume werde in den nächsten Wochen vom Projektteam erstellt. Dabei spielen auch die Ergebnisse aus der vor kurzem durchgeführten Mobilitätsumfrage von Eichenzell eine Rolle. Im Projekt Kick-off wurde sich zunächst ein Überblick über die ausgewählten Standorte verschafft, um ein Konzept für eine bauliche Umsetzung zu erarbeiten. Das Konzept soll im Laufe des nächsten Jahres fertiggestellt und der Öffentlichkeit präsentiert werden. (ds)