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Supermarktparkplätze entlasten Berlins Stromnetz

23.10.2025 – Forschende von RLI und DLR haben untersucht, wie Laden auf Supermarktparkplätzen den Bedarf an öffentlicher Ladeinfrastruktur senken kann. 

Supermarkt statt Fuhrpark: Bestehende Ladepunkte sollen besser ausgelastet werden, indem Unternehmen die Ladeinfrastruktur von Supermarktparkplätzen außerhalb der Öffnungszeiten für ihre Fahrzeuge nutzen. (Bild: RLI/Pinja Saarela)

Supermarkt statt Fuhrpark: Bestehende Ladepunkte sollen besser ausgelastet werden, indem Unternehmen die Ladeinfrastruktur von Supermarktparkplätzen außerhalb der Öffnungszeiten für ihre Fahrzeuge nutzen. (Bild: RLI/Pinja Saarela)

Supermarktparkplätze könnten helfen, den Ausbau öffentlicher Ladeinfrastruktur in Berlin um bis zu 17 Prozent zu reduzieren. Das zeigt das Forschungsprojekt Retail4Multi-Use, das vom Reiner Lemoine Institut (RLI) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) durchgeführt wurde. Die Wissenschaftler:innen haben untersucht, wie sich Ladepunkte im Einzelhandel besser auslasten lassen – etwa durch die gemeinsame Nutzung durch Supermarktkunden und Fahrzeugflotten. 

Mehrfachnutzung statt Neubau 

Die Idee: Tagsüber laden Kund:innen während des Einkaufs, nachts oder außerhalb der Öffnungszeiten nutzen Unternehmen die Ladepunkte für ihre Fahrzeuge. So könnten bestehende Anlagen besser ausgelastet werden, was laut Projektteam die Wirtschaftlichkeit der Ladepunkte um bis zu 255 Prozent steigert. In Berlin wird bereits an einer ersten Kooperation zwischen den Berliner Wasserbetrieben, dem Energieversorger Vattenfall und dem Handelsunternehmen Netto gearbeitet. 

Laut den Berechnungen des Projekts werden in Berlin bis 2045 rund 330.000 Ladepunkte nötig sein, um etwa 1,4 Millionen E-Fahrzeuge zu versorgen. Das ist etwa das Zehnfache der heutigen Zahl. Besonders der Bedarf an nicht öffentlichen Ladepunkten, etwa auf privaten Parkplätzen, wird stark steigen. Eine bessere Nutzung vorhandener Infrastruktur könnte den Ausbau erheblich entlasten. 

Ladepartnerschaften per Plattform 

 Präsentation der Projektergebnisse am 13.10.2025 in Berlin. (Bild: RLI/Pinja Saarela)

Präsentation der Projektergebnisse am 13.10.2025 in Berlin. (Bild: RLI/Pinja Saarela)

Um Kooperationen zu erleichtern, hat das Projektteam eine digitale Matching-Plattform entwickelt. Sie vermittelt zwischen Flottenbetreibern und Ladeinfrastruktur-Anbietern und soll helfen, neue Ladepartnerschaften anzustoßen. Interessierte Unternehmen können sich unter app.localiser.de registrieren. 

Für die Berliner Wasserbetriebe ist das Konzept bereits konkret: „Das Mehrfachnutzungskonzept ermöglicht uns ein schnelles Zwischenladen in der Nähe von Einsatzorten und kann damit die Fahrzeit zum Depotladen auf dem heimischen Betriebshof einsparen“, sagt Nils Brätsch aus dem Fuhrparkmanagement.  

Die Ergebnisse des Projekts sind nicht nur für Berlin, sondern auch für andere Großstädte relevant. Gerade dort, wo Fläche knapp ist, könnte die gemeinsame Nutzung bestehender Ladepunkte eine praktikable Alternative zum flächendeckenden Neubau sein. (pms) 

www.reiner-lemoine-institut.de  

www.dlr.de