08.12.2023 – Auf Basis des DC-Ladestandards CCS bringen E3/DC und Volkswagen erstmals eine bidirektionale Ladelösung auf den Markt.
Mit EDISON V2H wird das Fahrzeug flexibel über den CCS-Stecker mit Solarstrom geladen und gibt bei Bedarf Energie an das E3/DC-Hauskraftwerk zurück. Foto: Volkswagen AG
Nach einem ersten Pilotprojekt in Schweden bringt der Stromspeicher-Spezialist E3/DC seine Ladeoption EDISON V2H für das Hauskraftwerk nach Deutschland. Die Lösung umfasst die bidirektionale DC-Ladestation EDISON connect sowie den DC/DC-Wandler EDISON power und erweitert funktional das intelligente Solarstrom-Speichersystem von E3/DC. Der Anbieter setzt komplett auf die verlustarme Gleichstromtechnik, sodass das Elektroauto flexibel über den CCS-Stecker mit Sonnenstrom geladen wird und die Energie bei Bedarf unverändert an das E3/DC-Hauskraftwerk zurückspeist. Damit dient die Fahrzeugbatterie neben der PV-Anlage als zweite Gleichstromquelle, die bei längeren Schlechtwetterphasen unmittelbar zur Netzstabilität beiträgt.
E3/DC und VW bringen erstmals eine bidirektionale Ladelösung auf Basis des DC-Ladestandards CCS auf den Markt. Foto: Volkswagen AG
Ein entscheidender Schritt, wie Dr. Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer der HagerEnergy GmbH und Gründer der Marke E3/DC, unterstreicht: „Wir sehen das gleichstrombasierte bidirektionale Laden als entscheidende Erweiterung des Hauskraftwerk-Konzepts und als den Schlüssel zu einer rund um den Tag und rund ums Jahr funktionierenden dezentralen Energiewende.“ Um die Stromnetze weiter zu stabilisieren und die Kosten für ihre Kund:innen zu senken, will E3/DC in Zukunft auch die aktive Nutzung von dynamischen Stromtarifen ermöglichen.
Volkswagen begleitet die Markteinführung der neuartigen Ladelösung mit der Freigabe bestimmter ID. Modelle, bei denen die Batterie auch entladen werden kann, um den darin gespeicherten Solarstrom gezielt in die Gebäudeversorgung einzuspeisen. So sollen ID. Modelle mit einer 77-kWh-Hochvoltbatterie und ab der ID. Software 3.5 für das bidirektionale Laden genutzt werden können. Dabei gilt für die Hochvoltbatterie im Fahrzeug eine untere Entladegrenze von 20 Prozent, um eine ständige Mobilitätsbereitschaft zu gewährleisten. Darüber hinaus ist nach Angaben des Herstellers geplant, weitere bereits ausgelieferte Fahrzeuge für die bidirektionale Ladefunktion freizuschalten, sobald diese ebenfalls die ID. Software 3.5 per Update erhalten haben.
Erste Installationen in Deutschland erwarten die Kooperationspartner Anfang 2024. Allerdings sei mit längeren Lieferzeiten und einer eingeschränkten Verfügbarkeit zu rechnen, da zunächst nur wenige E3/DC-Fachpartner für die Montage zertifiziert sind. (pms)