Isabella Metzen, Personalberaterin und Inhaberin der Personalberatung aumann & metzen GmbH. Foto: aumann & metzen
11.12.2023 – Frau Metzen, die Energiewirtschaft sucht ja dringend nach Fachpersonal? Womit kann die Branche punkten?
Regionale Verbundenheit und Arbeitsplatzsicherheit sind nach wie vor wichtige Faktoren, die Fachkräfte in die Energiewirtschaft ziehen. Viele Menschen schätzen die Möglichkeit, in ihrer Heimatregion zu arbeiten und eine langfristige berufliche Perspektive zu haben. Insbesondere in der Mitte des Lebens, wenn familiäre Verpflichtungen eine größere Rolle spielen, sind diese Aspekte von besonderer Bedeutung.
Gerade diese Gruppe – Fachkräfte in der mittleren Lebensphase – ist ja besonders umworben. Können Versorger hier denn noch mehr tun?
Unternehmen können gezielt Programme und Arbeitsbedingungen entwickeln, die auf die Bedürfnisse von Menschen in der mittleren Lebensphase zugeschnitten sind. Dazu gehören flexible Arbeitszeitmodelle, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern, sowie die Möglichkeit von Home-Office. Gerade für diese Zielgruppe ist es auch besonders wichtig, die Sicherheit und Stabilität des Arbeitsplatzes zu betonen – so kann man Fachkräfte erreichen, die bereit sind, langfristige Verpflichtungen einzugehen. Um die richtigen Talente zu identifizieren und langfristige, erfolgreiche Teams aufzubauen, ist es darüber hinaus sehr wichtig, die Vielfalt der Belegschaft zu aktiv fördern.
Wie können Unternehmen in der Energiewirtschaft das umsetzen?
Eine gute Möglichkeit sind gezielte Rekrutierungsstrategien und Kampagnen, die auf die Anwerbung von Frauen und anderen unterrepräsentierten Gruppen abzielen. Es ist auch wichtig, eine inklusive Arbeitskultur zu schaffen, die gleiche Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten für alle bietet. Insbesondere weibliche Fachkräfte, aber auch andere Gruppen können Mentoring- und Coaching-Programme ermutigen, sich beruflich weiterzuentwickeln und mehr Verantwortung zu übernehmen. (pq)