03.04.2024 – Beim Ausbau der Windkraft hinkt der Freistaat hinterher. Nun ergaben Recherchen des Bayrischen Rundfunks, dass die ausgewiesenen Vorrangflächen teilweise nicht nutzbar sind.
Wenn Bayern seine Klimaschutzziele erreichen will, müssten – Berechnungen des Bundesverbands Windenergie in Bayern (BWE) aus dem Jahr 2022 zufolge – jährlich rund 130 Anlagen ans Netz gehen. Tatsächlich wurden im vergangenen Jahr gerade einmal 14 neue Windräder im Freistaat genehmigt. Ob sich daran etwas ändert, bleibt fraglich.
Wie Journalist:innen des Bayrischen Rundfunks herausfanden, sind nämlich auch die ausgewiesenen Vorrangflächen, auf denen bevorzugt Windkraftanlagen errichtet werden sollen, teilweise für die Erschließung oder den wirtschaftlichen Betrieb ungeeignet. Dazu gehört, nach Angaben des Senders zum Beispiel die Gegend um Zwiesel, die so bergig ist, dass sich dort mit vertretbarem Aufwand keine Anlagen errichten lassen – ein Aspekt, der laut dem Bayrischen Umweltministerium bei der damaligen Ausweisung “eine untergeordnete Rolle” gespielt habe.
Anderenorts, etwa in der Umgebung von Landshut, gelten in insgesamt 32 Vorranggebiete Höhenbeschränkungen aufgrund des Flugverkehrs. Dort könnten also nur kleine Anlagen errichtet werden, die sich für die Betreiber nicht lohnen. Der Bayrische Rundfunk berichtet, dass der zuständige Planungsverband Landshut die Vorrangflächen nun allerdings prüfen und sicherstellen will, dass nur geeignete Flächen ausgewiesen werden. Ein guter Plan, denn selbst wenn die ausgewiesenen Vorrangflächen für Windanlagen ungeeignet sind, bleiben sie bis zur Aufhebung für andere Infrastrukturprojekte blockiert. (pq)