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Energiespeicher: Markt wächst wegen Krisen deutlich

29.03.2023 – In der Bilanzpressekonferenz bei der Eröffnung der Volta-X Energiemesse hat der Bundesverband Energiespeicher Systeme e.V. (BVES) seine Branchenzahlen 2022/2023 vorgestellt. Mit 12,1 Milliarden Umsatz überschreite die Branche die Erwartungen deutlich und verzeichne damit ein Wachstum von über 30 % gegenüber 2021. Hohe Energiepreise, Dekarbonisierungspflichten sowie der Bedarf nach Versorgungssicherheit und Flexibilität treiben den Markt für Energiespeichersysteme laut Verband deutlich voran. Zudem bringt der Trend zur E-Mobilität weitere Anwendungsmöglichkeiten für die Speicherbranche in allen drei Marktsegmenten Haushalt, Industrie und Systeminfrastruktur.

Marktsegment Haushalte

Der Bereich Haushalte zeigte sich erneut als das stärkste wachsende Segment mit einer Zuwachsrate von über 50 %. Die hohen Energiekosten für Strom aus dem Netz würden die Installation von PV und Energiespeichern in Gebäuden und privaten Haushalten vorantreiben.

Auch im Wärmesektor sind die Zuwachsraten über die Erwartungen gestiegen. Mit dem Trend zur E-Mobilität und der Möglichkeit zum Laden seines E-Autos mit selbsterzeugtem Strom, ist auch die Sektorenkopplung Mobilität ein fester Bestandteil der Energiespeichersysteme in Haushalten geworden. Die Sektorenkopplung, flexibilisiert mit einem Energiespeichersystem, sei damit im Marktsegment Haushalt bereits angekommen.

Im wenigen Wochen erwartet der BVES die 1.000.000 Energiespeicherinstallation im Haushaltsbereich. Das bedeutet, dass dann bereits 1.000.000 Familienhäuser sich weitgehend selbst mit erneuerbarer Energie versorgen.

Stromspeicher PV Anlage und Windrad

Foto: iStock.com/ Petmal

Marktsegment Industrie & Gewerbe

Trotz kontinuierlichem Wachstum lag das Umsatzniveau im Segment Industrie und Gewerbe dem BVES zufolge unterhalb der Vorjahresprognose. Nicht erfüllte Erwartungen für die Gesetzgebung und Regulierung, lange Genehmigungsprozesse und auch der Fachkräftemangel bremsen demnach den Einsatz von Speichersystemen in der Industrie noch aus. Auch die Förderprogramme zur Senkung fossiler Energieversorgung hätten dazu geführt, dass konkrete Projekte in der Industrie zunächst verschoben wurden. Im Sektor Wärme steigt allerdings die Bedeutung, bzw. Nachfrage nach Wärmespeichern für Hochtemperatur und Prozesswärme als Lösung für Dekarbonisierung und Energieeffizienz deutlich an. Im Sektor Mobilität setzen sich Speichersysteme für das gleichzeitige Laden von einer Vielzahl von E-Autos oder Flotten immer mehr durch.

Marktsegment Systeminfrastruktur

Das Segment Systeminfrastruktur habe die Delle der vergangenen Jahre mehr als ausgeglichen. Der Ausbau von den Großbatteriespeichern erlebte laut Verband einen kleinen Boom. Der Grund dafür sind stabile Regelenergiepreise und die Flexibilisierung der Märkte, sodass ein Speicher an verschiedenen Märkten teilnehmen und Erlöse erzielen kann. Auch die Pumpspeicher zeigen einen deutlichen Bedeutungs- und auch Umsatzzuwachs. Aufgrund der stark schwankenden Energiepreise und dem höheren Bedarf nach Flexibilität können sie ihre großen Kapazitäten gut in den Energiemärkten platzieren. Dieser Trend soll auch im laufenden Jahr anhalten.

2023: Positive Aussichten, aber Zweifel an die Stabilität

Auch für dieses Jahr 2023 behält die Speicherbranche einen positiven Blick in die Zukunft: Mehr als zwei Drittel der Unternehmen erwarten Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr. Die Branche sei weiterhin international orientiert und im Auslandsgeschäft werde weiteres Wachstum erwartet.

Die positiven Aussichten seien allerdings von verschiedenen Faktoren begrenzt. Zum ersten Mal wurde der Fachkräftemangel als wesentlichstes Hemmnis für die Entwicklung der Branche genannt. Unpassende regulatorische Rahmenbedingungen sind aus der Sicht der Branche nach wie vor ein großes Hindernis. Gleichzeitig erwarten drei Viertel der Befragten einige positive Veränderungen in den kommenden Monaten. Auch die geopolitischen Veränderungen und die damit verbundene Instabilität der Marktbedingungen halten Wachstum und Investitionen zurück. (ds)

www.bves.de