05.05.2025 – EnBW koppelt erstmals einen Batteriespeicher an einen Windpark – für flexiblere Einspeisung, höhere Wirtschaftlichkeit und mehr Netzstabilität.
Im südbadischen Häusern (Landkreis Waldshut) setzt die EnBW erstmals auf eine Kombination aus Windkraftanlage und Batteriespeicher. Der seit Herbst 2023 betriebene Windpark mit zwei Anlagen à 3,45 Megawatt Leistung produziert jährlich rund 21,7 Gigawattstunden Strom – ausreichend für etwa 7.500 Haushalte. Mit dem neu installierten Speicher will das Unternehmen die Energie künftig gezielter ins Netz einspeisen.
Zehn Prozent der Windenergie laufen über Speicher
Der Speicher besteht aus zwölf Modulen („Cubes“) mit einer Gesamtkapazität von rund 4,5 Megawattstunden und kann mit bis zu 2,2 Megawatt geladen werden. „Wir rechnen in Häusern mit bis zu zwei Ladezyklen pro Tag, sodass etwa zehn Prozent des erzeugten Windstroms der beiden Anlagen über den Speicher laufen wird“, so Tobias Wirsching, Projektentwickler Batteriespeicher bei der EnBW.
Hybridlösung soll Steuerbarkeit und Netzstabilität verbessern
Der Speicher nutzt dieselbe Infrastruktur und denselben Netzanschluss wie die Windkraftanlagen. Hybridlösungen wie diese gelten als Zukunftsmodell in der Stromwirtschaft. Sie verbessern die Steuerbarkeit erneuerbarer Energien und leisten einen Beitrag zur Netzstabilität. Anders als bei Solaranlagen, bei denen sich Ladung und Entladung oft nach festen Tageszeiten richten, sind Speicherlösungen an Windstandorten komplexer. Hier hängt der Ladezyklus stärker von den wechselnden Windverhältnissen ab.
EnBW plant, Batteriespeicher künftig standardmäßig in neue Solarparks zu integrieren – und prüft nun auch ihr Potenzial im Bereich Windkraft. Der Pilot in Häusern soll wertvolle Erkenntnisse für künftige Projekte liefern. (pms)