25.03.2025 – Ergebnisse einer Langzeituntersuchung von TÜV Rheinland zeigen, dass viele Photovoltaik-Module immer häufiger eine geringere Leistung als vom Hersteller angegeben liefern.
Bei mehreren Messungen in den Laboren des Prüfdienstleisters zeigte sich, dass bei rund zwei Dritteln (65,7 Prozent) der im Jahr 2024 geprüften PV-Module die gemessene Leistung niedriger lag als vom Hersteller angegeben. Nach Angaben des TÜV Rheinlands wurden in diesen Tests insgesamt 519 PV-Module von 17 unterschiedlichen Herstellern unter die Lupe genommen. Im Vergleich zu Prüfungen aus den Jahren 2015 und 2016 hat sich die Qualität der PV-Module hinsichtlich der versprochenen Leistung damit merklich verschlechtert: So beanstandeten die Prüfer:innen vor rund zehn Jahren bei weniger als einem Drittel der Module (28,3 Prozent) eine Abweichung der Leistung nach unten.
„Unsere Analyse zeigt – ähnlich wie eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme –, dass die Qualität von PV-Modulen in den vergangenen zehn Jahren nachgelassen hat“, erläutert Roman Brück, verantwortlich für den Bereich Solar Power Plants beim TÜV Rheinland. „Hersteller von PV-Modulen und Betreiber von Solarparks sollten genauer darauf achten, ob die PV-Module die versprochene Qualität auch einhalten“, so Brück weiter.
Nachlassende Leistung von PV-Modulen: Der TÜV Rheinland bietet mit seinem mobilen PV-Labor Leistungsprüfungen vor Ort an. (Bild: TÜV Rheinland AG)
PV-Modulprüfung direkt im Solarpark
Bei der Installation von PV-Modulen in einem größeren Solarpark kann bereits eine geringe Leistungsabweichung nach unten die geplante Gesamtleistung merklich beeinträchtigen. Um solchen Leistungsdifferenzen auf die Spur zu kommen, unterstützt der TÜV Rheinland Solarparkbetreiber mit seinem mobilen Labor zur Prüfung von PV-Modulen. Das Mobile Solar Lab verfügt über alle technischen Voraussetzungen, die für stichprobenartige Chargenmessungen vor der Installation von PV-Modulen notwendig sind. Anbieter und Anwender von PV-Modulen müssen die Systeme somit nicht mehr ins Labor bringen, stattdessen kommt das Labor zum Modul.
Die Expert:innen des TÜV Rheinland können mit dem Mobile Solar Lab bis zu 150 Module pro Tag prüfen – wobei eine Stichprobe nicht selten mehrere hundert bis tausend Module umfassen kann. Mit konventionellen Prüfmethoden – inklusive Abbau und Transport zu einem stationären Labor – würde ein solches Vorhaben mehrere Wochen dauern statt nur wenige Tage wie mit dem mobilen Labor. (cp)