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PV-Boom: Hält das LEW-Verteilnetz stand?

22.09.2023 – Mit der Installation der 100.000sten EEG-Anlage verzeichnet LEW Verteilnetz einen wichtigen Etappenerfolg in der regionalen Energiewende. 

Bis zum Gelingen der Energiewende ist es noch ein weiter Weg, aber jeder Meilenstein, ob groß oder klein, kann als ein Teilerfolg gewertet werden. Die 12 Kilowatt leistungsstarke EEG-Anlage des Ehepaars Theresia und Jürgen Nottensteiner ist ein solcher Teilerfolg, denn sie knackt offiziell die 100.000er-Marke bei den EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz)-Anlagen im LVN-Netz. Verteilt auf 27 Module auf Ost- und Westseite des Dachs des Einfamilienhauses in Vöhringen soll die Solaranlage in Kombination mit einem Batteriespeicher im Keller künftig auch ein Elektroauto mitversorgen.

Die PV-Anlage von Theresia und Jürgen Nottensteiner (Mitte) aus Vöhringen ist die 100.000ste EEG-Anlage am LEW Verteilnetz. Dazu gratulierten LVN-Geschäftsführer Josef Wagner (l.), Simone Schalk, Leiterin Netzwirtschaft bei LVN (2.v.l.), sowie LVN-Geschäftsführer Norbert Wiedemann (r.). Foto: LEW / Paul Meckes

Die PV-Anlage von Theresia und Jürgen Nottensteiner (Mitte) aus Vöhringen ist die 100.000ste EEG-Anlage am LEW Verteilnetz. Dazu gratulierten LVN-Geschäftsführer Josef Wagner (l.), Simone Schalk, Leiterin Netzwirtschaft bei LVN (2.v.l.), sowie LVN-Geschäftsführer Norbert Wiedemann (r.). Foto: LEW / Paul Meckes

Der PV-Boom hält an 

Doch bei 100.000 Anlagen wird es nicht bleiben. Die Zahl der Anmeldungen bei LVN verdoppelt sich seit 2021 jährlich. Im Bezug auf Anlagen gehört LVM zu den Netzbetreibern mit der höchsten Anlagendichte in Deutschland. Nach eigenen Angaben speisen heute rein rechnerisch alle 300 Meter Erzeugungsanlagen Strom aus Erneuerbaren Energien in das LEW Verteilnetz. „Und jeden Werktag kommen 120 neue dazu“, bemerkt Norbert Wiedemann, kaufmännischer Geschäftsführer von LEW Verteilnetz. Aktuell beträgt die Leistung der regenerativen Erzeugungsanlagen im LVM-Netz 3,3 Gigawatt. Und die Einspeisungen steigen. Im laufenden Jahr rechnet LEW Verteilnetz sogar mit rund 30.000 Neuanmeldungen, etwa zehnmal mehr als vor fünf Jahren.  

Schon heute übersteigt die Leistung der Anlagen die Netzhöchstlast bei LVN – maximaler gleichzeitiger Verbrauch – deutlich. Insbesondere bei Sonnenschein ist dann mehr Strom aus erneuerbaren Energien im Netz als zu diesem Zeitpunkt verbraucht wird und fließt aus dem regionalen Verteilnetz in zunehmendem Maße in das europäische Verbundnetz. „Schon heute decken die Erneuerbaren rein rechnerisch zu 75 Prozent den jährlichen Strombedarf aller Netzkunden – inklusive der großen Betriebe. An jedem zweiten Tag werden wir zum Stromexporteur, speisen ins Übertragungsnetz und versorgen so andere Regionen mit Energie“, sagt Josef Wagner, technischer Geschäftsführer bei LEW Verteilnetz. 

Aufnahme der 100.000sten EEG-Anlage am LVN-Netz. PV-Anlage in Vöhringen. Foto: LEW / Paul Meckes

Aufnahme der 100.000sten EEG-Anlage am LVN-Netz. PV-Anlage in Vöhringen. Foto: LEW / Paul Meckes

Netzüberlastung entgegenwirken 

Für das LEW-Verteilnetz, für das bis Ende des Jahrzehnts mit einer Verdreifachung der Leistung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu rechnen sei, bedeutet dies eine Aufstockung der Kapazitäten und ein Netzausbau auf allen Spannungsebenen, der sich bereits in Planung befindet. Rund eine Milliarde Euro will LEW in den kommenden fünf Jahren investieren, den Großteil davon in das regionale Stromverteilnetz. Neben dem Netzausbau seien auch Programme und Initiativen zur Digitalisierung und Smartifizierung des Stromnetzes geplant. Josef Wagner sagt dazu: „Mit dem regionalen Stromverteilnetz stellen wir die Plattform für den weiteren Transformationsprozess des Energiesystems. Diese Infrastruktur bauen wir aus, modernisieren und digitalisieren sie für den weiteren Weg in die Energiezukunft.“  

Laut Wiedemann bemühe man sich, die Anlagen so schnell wie möglich ans Netz zu bringen und dankt an der stelle den Kolleg:innen bei LVN für ihren Einsatz. „Zweifellos stellt uns der aktuelle Boom vor Herausforderungen – deshalb haben wir zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um die Bearbeitungskapazitäten zu erhöhen und Bearbeitungszeiten zu verkürzen.“ Gleichzeitig sehe man in dem massiven Anstieg auch die Dynamik der Region, die speziell durch Bürger:innen, Unternehmen und Kommunen vorangetrieben wird. Die Aufstockung des Personals soll auch helfen, den aktuellen Hochlauf der PV-Anlagen zu bewältigen, der die Erwartungen an einen deutlichen Anstieg deutlich übertroffen habe. Darüber hinaus sollen die Prozesse und Schnittstellen zu den Anlagenbetreibern und Partnern optimiert werden. 

Zur Beschleunigung der Bearbeitung und Umsetzung empfiehlt LEW eine möglichst frühzeitige Anmeldung neuer PV-Anlagen bei LEW Verteilnetz im Installateurportal. Weitere Hinweise seien für Anlagenbetreiber:innen im Schritt-für-Schritt-Ratgeber zum Anschluss neuer PV-Anlagen einzusehen. (pms) 

www.lew-verteilnetz.de