11.10.2024 – Das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT) in Pfinztal zieht nach sechs Jahren Betrieb seiner regenerativen Energieanlagen eine positive Bilanz.
Der Campus des Fraunhofer ICT in Pfinztal dient seit Jahren als Reallabor für die Erforschung einer autarken Energieversorgung durch erneuerbare Energien. Im Mittelpunkt stehen Micro-Grids, die lokale Energieerzeugung, -speicherung und -verteilung effizient miteinander verknüpfen. Darüber hinaus werden Lösungen entwickelt, die eine nachhaltige Energiezukunft auch für Kommunen und Gewerbegebiete ermöglichen.
Seit Mitte 2018 spielt eine zentrale 2-Megawatt-Windenergieanlage eine Schlüsselrolle bei der Stromversorgung des Campus. Die Windkraftanlage ist mit einer 6-Megawattstunden-Redox-Flow-Batterie gekoppelt, die überschüssigen Strom speichert und bei Bedarf wieder abgibt. Im Sommer 2023 wurde die Energieerzeugung durch eine 3.300 m² große Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 690 kWp erweitert.
Wie das Fraunhofer-Institut mitteilt, hat die Anlage in den vergangenen sechs Jahren 12,8 GWh Strom produziert, von denen 85 Prozent direkt auf dem Campus genutzt wurden. Der Rest, rund 1,9 GWh, wurde in das öffentliche Netz eingespeist und versorgte rechnerisch 70 Haushalte mit CO2-neutraler Energie. Seit der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage im Jahr 2023 ist der Anteil der erneuerbaren Energien auf rund zwei Drittel des Stromverbrauchs gestiegen.
Neben Windkraft und Photovoltaik unterstützen ein 400-kW-Blockheizkraftwerk sowie ein 900-kW-Supercap zur Netzstabilisierung die Energieversorgung des Campus. Für die kommenden Jahre plant das Fraunhofer ICT den weiteren Ausbau von Photovoltaik und Energiespeichern, um das Ziel einer CO2-neutralen Liegenschaft zu erreichen und die Energiekosten zu senken. Auch im Bereich der Wärmeversorgung seien Optimierungen geplant. (pms)