03.03.2023 – Das EU-weite Projekt „AGISTIN“ (Advanced Grid Interface for innovative Storage Integration) verfolgt das Ziel, Möglichkeiten der Netzintegration für Energiespeicher weiterzuentwickeln. Auch ein Forschungsteam der Universität Kassel rund um Dipl.-Ing. Christian Hachmann, Fachgebiet Energiemanagement und Betrieb elektrischer Netze (e²n), wirkt an diesem Vorhaben mit.
Das vierköpfige Team der Uni ist dafür verantwortlich, Simulationsmodelle zu entwickeln, die verschiedene Möglichkeiten widerspiegeln, wie Energieerzeuger und Energieverbraucher kombiniert werden können. Dabei vergleichen die Forschenden die Kosten und die Effizienz des gesamten Netzbetriebs in Abhängigkeit davon, ob sich die einzelnen Komponenten am gleichen oder an unterschiedlichen Standorten befinden. Ihr Ziel ist es, Synergien von Erzeugern, Verbrauchern und Energiespeichern am gleichen Standort zu schaffen und den Mehrwert dieser Variante gegenüber einer örtlichen Trennung der Komponenten aufzuzeigen.
„Eine gemeinsame Netzanbindung von Erzeugern, Lasten und Speichern hat das Potenzial, günstiger und effizienter zu sein und obendrein noch mehr nützliche Systemdienstleistungen anzubieten als die althergebrachte Methode, bei der jeder Netzteilnehmer einzeln angebunden wird“, erklärt Hachmann. Besonders hervorzuheben sei, dass das Team diese Simulationen am Ende als Open Source zur Verfügung stellt. „Unsere Modelle werden es anderen künftig erleichtern, die Chancen und Herausforderungen bei der Kombination verschiedener Netzteilnehmer zu bewerten und optimale Lösungen zu finden.“
Insgesamt beteiligt sind 14 europäische Partner – Energiekonzerne, Forschungseinrichtungen und Universitäten, darunter auch das Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme (IWES) und das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE). Das Fachgebiet e²n der Uni Kassel arbeitet aufgrund personeller Verknüpfungen auch außerhalb dieses Projekts eng mit dem Fraunhofer IEE am Standort Kassel zusammen. Es ist Anfang dieses Jahres gestartet und läuft bis Ende 2026. (ds)