26.10.2023 – Good News für die Energiewende in Deutschland: Die Ausbauziele der Bundesregierung für PV-Anlagen bis zum Jahr 2023 wurden bereits übertroffen, so eine aktuelle Studie von Zolar.
Tempo, Tempo, Tempo – Bis 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch auf bis zu 80 Prozent steigen, was bedeutet, dass das Ausbautempo der Photovoltaik verdreifacht werden muss. Für das Jahr 2023 hatte die Bundesregierung Neuinstallationen von 9 GW geplant. Diese wurden nach einer aktuellen Analyse der Digitalplattform für private Solarlösungen Zolar mit bereits 10,3 GW installierter Leistung bis einschließlich September übertroffen.
Privathaushalte als Motor des PV-Booms
Treibende Kraft des Ausbaubooms waren nach den 828.016 Datensätzen des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur, die für die Analyse erfasst und ausgewertet wurden, vor allem private Haushalte mit 54% Photovoltaik-Ausbau. Sie haben in diesem Jahr bereits 5,58 GW mit Balkonkraftwerken, Fassaden-PV und Solar-Dachanlagen bis 30 kWp ans Netz gebracht. „Unsere Analysen der letzten fünf Jahre zeigen, dass Eigenheimbesitzende die finanziellen Vorteile von Solaranlagen erkannt haben und aktiv nutzen“, sagt Dr. Sarah Müller, Geschäftsführerin Zolar.
Mehr PV-Anlagen in Kleinstädten
Insbesondere in kleineren Städten mit weniger als 500.000 Einwohner:innen sind rund 50 Prozent mehr Anlagen in Betrieb als in Großstädten. Mit Münster, Bielefeld und Mönchengladbach kristallisieren sich bei der Analyse der Top 40 Städte drei Städte aus Nordrhein-Westfalen als Solar-Spitzenreiter heraus. Während in Mönchengladbach und Bielefeld 439 bzw. 469 Solaranlagen pro 100.000 Einwohnende installiert wurden, gingen in Münster in diesem Jahr bis einschließlich September 513 private Solaranlagen pro 100.000 Einwohnende ans Netz.
Millionenstädte wie Köln, München, Hamburg und Berlin hinken mit durchschnittlich halb so hohen Zubauraten hinterher. Nur 138 bzw. 135 Solaranlagen wurden in diesem Jahr in den Stadtstaaten Hamburg und Berlin pro 100.000 Kopf installiert. Gemeinsam die rote Laterne tragen dürfen die deutschen Metropolen Frankfurt am Main, Hamburg und Berlin. Das leuchtet ein, wie auch Sarah Müller findet. Lösungen wie Balkonkraftwerke und Mieterstrom sollten in Großstädten stärker verbreitet werden, um den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Für Die Zolar-Geschäftsführerin gilt weiterhin: „Um auch im nächsten Jahr das Ziel zu erreichen, müssen wir den Ausbau nochmals steigern. Das schaffen wir nur, wenn die Energiewende sich für alle Beteiligten rechnet – vom Hausbesitzer bis zur Industrie.“ (pms)