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Virtuelles Kraftwerk für lokalen Strom in der Region Cochem-Zell

05.09.2023 – Mit einer eigenen PV-Freiflächenanlage versorgt die Ortsgemeinde Büchel im Landkreis Cochem-Zell umliegende Haushalte mit grünem Strom. 

Bereits seit April 2023 ist die Gemeinde Büchel Betreiberin einer Photovoltaik-Freiflächenanlage und will sich damit für den Umweltschutz, die Nachhaltigkeit und die Zukunftsfähigkeit des Dorfes in der Eifel einsetzen. Die rund elf Hektar große Anlage mit ihren rund 30.000 Solarmodulen befindet sich 200 Meter außerhalb des Ortes auf Gemeindegrund und sei so für die knapp 1.200 Einwohner:innen inmitten der Eifellandschaft – trotz 1.500 Meter Umzäunung – wenig sichtbar. Insgesamt wurden 15 Kilometer Kabel verlegt. 48 Wechselrichter, vier Trafostationen und eine Übergabestation sorgen für die Einspeisung des Stroms.

Energie vom Feld: Die rund 30.000 Solarmodule der Photovoltaik-Freiflächenanlage in Büchel liefern 14 Millionen Kilowattstunden Strom – genug für rund 4.000 Haushalte. Bild: Gemeinde Büchel

Energie vom Feld: Die rund 30.000 Solarmodule der Photovoltaik-Freiflächenanlage in Büchel liefern 14 Millionen Kilowattstunden Strom – genug für rund 4.000 Haushalte. Bild: Gemeinde Büchel

 

Historische Verbindung: Die (von links) Beigeordneten Winfried Müller und Leo Bleser, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ulmen, Alfred Steimers, Ortsbürgermeister Tino Pfitzner und Anke Beilstein, Erste Beigeordnete des Landkreises Cochem Zell, schließen die Anlage symbolisch ans Stromnetz an. Bild: Gemeinde Büchel

Historische Verbindung: Die (von links) Beigeordneten Winfried Müller und Leo Bleser, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ulmen, Alfred Steimers, Ortsbürgermeister Tino Pfitzner und Anke Beilstein, Erste Beigeordnete des Landkreises Cochem Zell, schließen die Anlage symbolisch ans Stromnetz an. Bild: Gemeinde Büchel

Der Ortsbürgermeister, Tino Pfitzner, findet die kompakte schwarze Fläche nicht unbedingt schön, jedoch gab es „von Beginn an keinen Widerstand gegen die Anlage“. Tatsächlich wurde der Bau der PV-Anlage zum Anlass genommen, den notwendigen Neubau einer Kindertagesstätte, einer Grundschule und eines Jugendraumes zu integrieren. Um das Projekt mit einem Investitionsvolumen von acht Millionen Euro für die Photovoltaikanlage und viereinhalb Millionen Euro für die übrigen Gebäude zu realisieren, waren laut Pfitzner zahlreiche Gespräche mit der zuständigen Kommunalaufsicht sowie eine solide Finanz- und Bauplanung notwendig. „Unser Plan war es von Beginn an, über den Eigenbetrieb der Anlage und die Einnahmen aus dem Verkauf des Sonnenstroms die Investition für die Anlage selbst sowie sämtlicher Neubauten zu finanzieren und so die Wertschöpfung in der Kommune zu behalten“, so Pfitzner. 850 Tage Planungs- und Bauzeit später läutete die Einweihung der Photovoltaikanlage am 15. April 2023 die Energiewende in der Gemeinde Büchel ein – zufällig, aber passend, wie Pfitzner findet, zeitgleich mit der Abschaltung der drei verbliebenen Atomkraftwerke. 

Im Jahresdurchschnitt werden etwa 14 Millionen Kilowattstunden erzeugt. Mit der erzeugten Energie können rund 4.000 Haushalte versorgt werden – weit mehr als die 400 im Ort ansässigen Haushalte. Neben weiteren Solaranlagen aus dem Landkreis und der Region ist die Freiflächenanlage Büchel Teil des Anfang Mai 2023 gestarteten Virtuellen Kraftwerks Cochem-Zell und soll über die Plattform „Landstrom – Strom aus dem Virtuellen Kraftwerk Cochem-Zell“ auch von allen anderen Haushalten im Landkreis Cochem-Zell genutzt werden können. 

Eine von der Bundesnetzagentur zugesicherte Einspeisevergütung von 4,9 Cent pro Kilowattstunde, ein mittelfristiger Vertrag mit einem Direktvermarkter und die in der Vergangenheit niedrigen Bauzinsen machten die Planung möglich. „Und am Ende bleibt auch noch ein schöner Batzen für die Gemeinde übrig“, freut sich Tino Pfitzner. (pms) 

www.energieagentur.rlp.de