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Windenergieausbau: Aufwärtstrend setzt sich fort 

23.01.2024 – Für die Windenergie an Land war 2023 ein gutes Jahr: Nach Angaben des Bundesverbands WindEnergie (BWE) wurden bundesweit 745 Anlagen mit einer installierten Leistung von 3.567 Megawatt errichtet – 50 Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr. Regional ist der Zubau jedoch sehr unterschiedlich. 

Nur zehn neue Windenergieanlagen für Sachsen im vergangenen Jahr: Die Mitglieder des BWE-Landesverbandes Sachsen drängen auf die rasche Umsetzung bereits angekündigter Maßnahmen zur Beschleunigung des Windenergieausbaus im Freistaat. Foto: Andreas Gruhl / stock.adobe.com

Mit den zugebauten rund 3,6 GW wurden die Prognosen des BWE und VDMA Power Systems, die zwischen 2,7 und 3,2 GW lagen, übertroffen. Auch die Zahl der Genehmigungen und Zuschläge der Bundesnetzagentur in den Ausschreibungsverfahren für Windkraftanlagen sind nach den Daten von Deutsche Windguard deutlich gestiegen. So wurden im vergangenen Jahr Anlagen mit einer Leistung von rund 7.500 MW neu genehmigt, 70 Prozent mehr im Vergleich zu 2022. 

Nur zehn Anlagen in Sachsen, 15 für Baden-Württemberg 

Während Schleswig-Holstein im Ländervergleich mit 249 neu errichteten Windenergieanlagen und einem Leistungs-Plus von 1.210 MW weiter an der Spitze steht, gingen in Baden-Württemberg und Sachsen mit 15 bzw. zehn Anlagen vergleichsweise wenige neu in Betrieb. Bezogen auf die Landesfläche war der Zubau auch in Bayern und Thüringen gering.  

Die Mitglieder des BWE-Landesverbandes Sachsen drängen auf die rasche Umsetzung bereits angekündigter Maßnahmen zur Beschleunigung des Windenergieausbaus im Freistaat Sachsen. Prof. Dr. Martin Maslaton, Vorstandsvorsitzender des BWE-Landesverbands Sachsen, beurteilt den Zubau von nur 10 Windkraftanlagen als nicht akzeptabel: „[Das ist] ein Zustand, der so nicht akzeptabel ist, da er nur zu gut zeigt, dass es in Sachsen trotz vollmundiger politischer Zusagen immer noch am entsprechenden ‚Rückenwind‘ seitens der Staatsregierung bei der Umsetzung von Windenergieprojekten fehlt.“ 

Vereinbarte Maßnahmen zeitnah in Gesetze umwandeln

Die im November 2023 vereinbarten Maßnahmen des „Pakts für Beschleunigung“ sollten zeitnah in Gesetze umgewandelt werden. Von hoher Bedeutung seien planbare und einheitlichere Anforderungen im Bereich der Transportgenehmigungen, um Verzögerungen und Schwierigkeiten bei der Projektrealisierung zu minimieren, so der Landesverband Sachsen. Angesichts des ungleichen internationalen Wettbewerbsumfelds appelliert er auch an die Stärkung des Industriestandorts Europa. Es brauche ein „Level Playing Field“, um im Wettbewerb mit staatlich unterstützten Unternehmen aus China und den USA bestehen zu können. Gefordert werden europaweit verbindliche Präqualifikationskriterien zur Stärkung der Resilienz und Sicherung des wettbewerblichen Gleichgewichts in der Windindustrie. 

Für das Jahr 2024 prognostizieren die Verbände unter unveränderter Realisierungsgeschwindigkeit einen erwarteten Zubau von mehr als 4 GW. Der Global Wind Energy Council (GWEC) sagt weltweit einen Onshore-Zubau von rund 105 GW für das Jahr 2024 voraus. China, Europa und die USA werden in den Jahren 2024 bis 2027 als die größten Wachstumsmärkte für Onshore-Windenergie gelten, wobei insgesamt ein Zubau von 465 GW prognostiziert wird. (bs) 

www.wind-energie.de