06.01.2025 – Ab 2025 soll die neue EE-Netzkostenverteilung die Lasten für den Ausbau der Erneuerbaren fairer verteilen. Die Auswirkungen hat Rabot Energy anhand der (vorläufigen) Preisblätter der deutschen Netzbetreiber untersucht.
Alle Netzkunden in Deutschland profitieren von regenerativ erzeugtem Strom. Doch die Netzentgelte fielen dort, wo verstärkt Wind- und Solaranlagen ans Netz gehen, meist deutlich höher aus als in Regionen mit geringem Zubau. Über die neue EE-Netzkostenverteilung sollen diese Kosten ab 2025 gleichmäßiger verteilt werden: 178 Netzbetreiber, die aufgrund eines hohen Anteils von EE-Anlagen besonders hohe Netzkosten haben, können diese per Umlage gemäß § 19 StromNEV auf alle Haushalte im Bundesgebiet umwälzen. Insgesamt werden so 2,4 Milliarden Euro EE-Netzkosten umverteilt.
2025 steigt die Umlage von bislang 0,64 ct/kWh auf 1,558 ct/kWh. 60 Prozent hiervon – knapp ein Cent – resultieren aus der neuen EE-Kostenverteilung. Gleichzeitig können die EE-wälzungsberechtigten Netzbetreiber die Netzentgelte gegenüber ihren Kund:innen in der Region senken. Davon profitieren auch die Kund:innen kleinerer, nachgelagerter Netze.
Wie Ökostromanbieter Rabot Charge ermittelt hat, profitieren vor allem der Norden und Nordosten von der neuen EE-Netzkostenverteilung: Ein Durchschnittshaushalt im Netz der E.DIS Netz GmbH in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern soll laut Bundesnetzagentur gegenüber dem Vorjahr knapp 100 Euro an Netzentgelten sparen, im Netz der Schleswig-Holstein Netz AG in Schleswig-Holstein sind es sogar rund 150 Euro. Im Netz der WEMAG Netz GmbH in Mecklenburg-Vorpommern soll die Ersparnis sogar mehr als 200 Euro betragen. Auch Kund:innen in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen können den Berechnungen zufolge mit niedrigeren Netzentgelten rechnen, während es in Berlin, Bremen und Hamburg sowie Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland teuerer werden könnte.
Für die Preisanalyse wurden die Preisblätter der Netzbetreiber aus dem Jahr 2024 sowie die vorläufigen Preisblätter für 2025 ausgewertet. Auf dieser Basis wurde die durchschnittliche Netzentgelthöhe in einem Bundesland für 2024 und 2025 ermittelt. Da in einem Bundesland mehrere Netzbetreiber tätig sind, erfolgte eine Gewichtung der einzelnen Netzentgelte unterschiedlicher Betreiber auf Basis von Postleitzahlen. Auf diese Weise wurden die zu erwartende durchschnittliche Preisentwicklung in einem Bundesland ermittelt. (pq)