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Durchblick im Digitalquartier

17.10.2025 – Die DONETZ nutzt die Umstrukturierung des alten Dortmunder Hafengebiets zur Digitalisierung ihrer Netzinfrastruktur. In 20 Ortsnetzstationen werden die steuerbaren ComPass D Kurzschlussanzeiger von Horstmann Daten für das Monitoring liefern.

Foto: Johnny / stock.adobe.com

Die Dortmunder Netz GmbH (DONETZ) versorgt knapp 600.000 Personen auf einer Fläche von 140 km² mit Strom. Die Netzinfrastruktur ist historisch gewachsen, entsprechend sind die mehr als 2.000 Ortsnetzstationen im Netzgebiet technisch auf sehr unterschiedlichem Stand. Insgesamt ist der Grad der Digitalisierung allerdings noch gering. Das soll sich ändern – zum Beispiel im Zuge der Restrukturierung des Quartiers Speicherstraße im alten Hafengebiet. Unter dem Motto „Ships & Chips“ soll hier auf 13,5 Hektar ein Digitalquartier entstehen, in dem rund 160 Unternehmen aus der Digital- und Kreativbranche mit bis zu 5.000 Beschäftigten Platz finden. Dazu kommen Wohneinheiten, gastronomische Angebote und eine Infrastruktur, die die Speicherstraße zu einem innovativen und hochattraktiven Viertel machen sollen.

Erfolgreiches Pilotprojekt

Um die gestiegenen Anforderungen an die Stromversorgung im neuen Quartier zu erfüllen und die Digitalisierung des Netzes voranzutreiben, hat die DONETZ genau dort ein Pilotprojekt gestartet. Dabei geht es insbesondere darum, schneller zu wissen, wo und in welcher Richtung ein Fehler auftritt. Ulrich Strätling, Schutzingenieur im Bereich Stations- und Systemtechnik bei der DONETZ erklärt: „Am Anfang haben wir viele Tests mit unterschiedlichen Geräten im Sekundärtechnik-Bereich durchgeführt. Am Ende haben wir uns für die Lösung von Horstmann entschieden, die uns technisch überzeugte.“

Die DONETZ entschied sich konkret für ComPass D Kurz- und Erdschlussanzeiger, die im Rahmen eines Pilotprojekts zunächst in einer Ortsnetzstation getestet wurden. Vincent Vogt, Vertrieb Außendienst bei Horstmann, erläutert die Details: „Drei Geräte wurden sowohl in beiden Kabelfeldern als auch im Trafofeld installiert. So können nicht nur die Kabelfelder sondern auch das Trafofeld ferngesteuert werden.“

Cyber-Security geprüft

ComPass D ermöglicht die Steuerung der Station und übermittelt zusätzlich Messwerte für Strom, Spannung und Leistung. (Foto: Dipl.-Ing. H. Horstmann GmbH)

Zuvor waren die Geräte von den Netzwerk- und IT Experten der DO- NETZ intensiv geprüft und freigegeben worden. Denn anders als konventionelle Kurz- und Erdschlussanzeiger in Ortsnetzstationen setzen die ComPass D-Geräte nicht auf die – technisch begrenzte – serielle Kommunikation über das MODBUS Protokoll. Mit einer eigenen IP-Adresse versehen und ins Ethernet eingebunden, ermöglichen sie die Datenübertragung nach IEC 60870-5-104. „Dieses Kommunikationsprotokoll ist nicht nur bei den Technikern der DONETZ sehr beliebt, sondern deutlich vielseitiger und zukunftssicherer“, weiß Vincent Vogt.

Monitoring und Steuerung

Auch hinsichtlich der Funktionalität bieten die Kurz- und Erdschlussanzeiger deutlich mehr als die reinen Kurzschlussanzeiger, die bislang von der DONETZ ausschließlich verwendet wurden: So können die ComPass D zusätzlich zur Erdschlussrichtungserfassung und zum Messwertmonitoring genutzt werden. Als Erweiterung zu den Kurz- und Erdschlussfunktionen sammelt der ComPass D hochgenaue Messwerte für Strom, Spannung und Leistung aus der Station und stellt diese zur Übertragung an die Leitwarte bereit.

Alle Daten werden an die Netzleitstelle übertragen, wo sie gesammelt und ausgewertet werden. Für die Messwerte lassen sich Grenzwerte definieren, bei deren Überschreitung die Leitwarte alarmiert wird. Vincent Vogt: „Damit haben die Spezialisten auf der Leitstelle die Station und alle relevanten Werte immer im Blick und können bei Bedarf schnell reagieren. Dank des Richtungsanzeigers wissen sie genau, wo ein auftretender Fehler zu suchen ist.“ Überdies kann die Station ferngesteuert werden, so dass nicht für jede Schaltung Techniker vor Ort sein müssen.

Rollout gestartet

Die erste digitalisierte Ortsnetzstation im Dortmunder Hafenquartier. Nach dem erfolgreichen Piloten werden 20 Stationen mit intelligenten Kurz- und Erdschlussanzeiger ausgestattet. (Foto: Dipl.-Ing. H. Horstmann GmbH)

Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt werden nun 20 weitere Stationen mit jeweils zwei Compass D Kurz- und Erdschlussanzeigern ausgestattet und per Infokabel angeschlossen. Ist kein Anschluss via Infokabel möglich, werden die Geräte über das Mobilfunknetz eingebunden.

Gut vorbereitet

Zum Abschluss der Pilotphase wurde ein Firmware Update aufgespielt, sodass alle Stationen und Geräte auf einem einheitlichen Softwarestand sind. „Dabei konnte auch die nachträgliche Anforderung eines spezifischen Meldeverhaltens schnell und unkompliziert berücksichtigt und in die Geräte integriert werden“, berichtet Vincent Vogt. Damit die Kollegen und Kolleginnen bei der DONETZ bestmöglich auf die neue Technologie vorbereitet sind, gehörte – neben der Beratung zur Standardisierung und der Unterstützung bei der Installation der neuen Technologie – auch die Schulung des Betriebspersonals zum Leistungsumfang von Horstmann, um die Kolleginnen und Kollegen bestens auf die neue Technologie vorzubereiten.

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Projektverlauf und der umgesetzten Lösung. Jetzt freuen wir uns auf den erweiterten Durchblick in unserem Netz und die damit verbundenen Vorteile für unsere Kunden.“ schließt Ulrich Strätling. (pq)

www.horstmanngmbh.de