17.11.2023 – Die drei großen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, TenneT und TransnetBW realisieren gemeinsam neue Gleichstromverbindungen.
Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber nutzen das verschlankte Genehmigungsverfahren des Deutschen Bundestags und bündeln ihre Kapazitäten und Erfahrungen für eine gemeinsame Zusammenarbeit. Die Kooperation StromNetzDC sieht gemeinsame vier Projekte vor, die das deutsche Übertragungsnetz bereit machen für eine klimaneutrale, sichere Energieversorgung.
50Hertz, TenneT und TransnetBW sorgen gemeinsam mit neuen Gleichstromverbindungen für mehr Energiesicherheit. Bild: ABCDstock / stock.adobe.com
Diese sind:
- NordOstLink (DC 31/32): von Schleswig-Holstein nach Mecklenburg-Vorpommern, realisiert durch TenneT und 50Hertz.
- OstWestLink (DC40): von Niedersachsen nach Sachsen, realisiert von TenneT und 50Hertz.
- NordWestLink (DC41): von Niedersachsen nach Baden-Württemberg wird von TenneT und TransnetBW geplant und realisiert.
- SuedWestLink (DC42): von Schleswig-Holstein nach Baden-Württemberg, geplant und realisiert von 50Hertz und TransnetBW. Mit Option auf einen Abzweig nach Bayern (DC42plus), voraussichtlich mit TenneT als Projektpartner.
Alle Beteiligten freuen sich auf die Zusammenarbeit und wollen die Projekte zügig umsetzen, wie Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW, betont: „Geschwindigkeit ist der Maßstab, der uns treibt. Wir können auf die Erfahrungen bei den Projekten SuedLink oder SuedOstLink zurückgreifen, bei denen wir miteinander bereits erfolgreich zusammenarbeiten, und verstärken nun diese Zusammenarbeit.“
Dabei werden die geplanten Gleichstromverbindungen durch innovative Technik miteinander verbunden, statt wie bisher als reine Punkt-zu-Punkt-Verbindungen. Außerdem entstehen durch die neuen Leitungen zwischen West und Ost erstmals Kreuzungen zwischen den Gleichstromleitungen, was die Steuerung der Lastflüsse vereinfacht und gleichzeitig die Resilienz des Übertragungsnetzes erhöht, wie Stefan Kapferer, CEO von 50Hertz, erklärt. „Eine wichtige Grundvoraussetzung für die klimaneutrale Energieversorgung der Zukunft“.
Bereits im November starten die drei Übertragungsnetzbetreiber den ersten Austausch in den Regionen. Dieser erfolgt parallel zur öffentlichen Konsultation der Präferenzräume durch die Bundesnetzagentur. Mit dem neuen Verfahren setzen 50Hertz, TenneT und TransnetBW auf einen transparenten Dialog mit den Bürger:innen. Ziel ist es, frühzeitig Hinweise für die Ausgestaltung der Gleichstromprojekte vor der Antragstellung zu erhalten. (pms)