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INTERVIEW: Die nachhaltigere Wahl

22.04.2025 – Beim Bau von unterirdischen Stromnetzen gilt der Einsatz von Kunststoff-Kabelschächten bisweilen als kostenintensiv – zumindest, wenn nur die reinen Anschaffungspreise zugrunde gelegt werden. Nimmt man jedoch Aspekte wie etwa Transport, Maschinenkosten oder Einbauzeiten mit in die Gesamtkalkulation auf, können kunststoffbasierte Lösungen wirtschaftlicher und nachhaltiger sein als konventionelle Betonschächte, wie Berechnungen des Unternehmens Langmatz nahelegen. Welche Vorteile sich daraus für Netzbetreiber und Kommunen im Detail ergeben, erklärt uns Dieter Mitterer, Geschäftsführer von Langmatz, im Interview. 

Herr Mitterer, Kabelschächte aus konventionellem Beton sind seit Jahrzehnten etabliert: Warum sollten Netzbetreiber und Tiefbauunternehmen auf Kunststoff setzen? 

Der große Irrtum ist teilweise immer noch, dass Kunststoffschächte grundsätzlich teurer seien. Tatsächlich sind sie in der Anschaffung kostspieliger als Betonschächte, aber diese Betrachtung greift zu kurz. Analysiert man die gesamte Wertschöpfungskette – von der Herstellung über Transport und Einbau bis hin zu Sicherheit und Langlebigkeit – wird schnell deutlich, dass Kunststoff in der Summe wirtschaftlicher ist. Aufgrund ihres modularen Aufbaus sind Kabelschächte aus Polycarbonat flexibel im Handling und schnell gesetzt, was für unsere Kunden beim Ausbau von Breitband-, Energie- und 5G-Netzen sowie der E-Ladeinfrastruktur wichtig ist. Unseren Berechnungen nach können so über 30 Prozent der Gesamtkosten eingespart werden.  

(v.l.n.r.) Die beiden Geschäftsführer Ludwig Fischer und Dieter Mitterer inspizieren eine Produktion von Kunststoffkabelschächten. (Bild: LIGHTROOM STUDIOS)

(v.l.n.r.) Die beiden Geschäftsführer Ludwig Fischer und Dieter Mitterer inspizieren eine Produktion von Kunststoffkabelschächten. (Bild: LIGHTROOM STUDIOS)

Können Sie das näher erläutern? Wo liegen die Einsparungen? 

Betonschächte sind schwer, was Spezialtransporte und schweres Gerät auf der Baustelle erfordert. Kunststoffschächte hingegen sind um ein Vielfaches leichter und benötigen somit kleinere Transport- und Flurförderfahrzeuge. Dies führt zu einer besseren Erreichbarkeit der Baustelle und erleichtert die Entladung vor Ort. Hinzu kommt die flexible Modulbauweise der Kunststoff-Kabelschächte, die eine schnellere Montage ermöglicht. In der Summe reduzieren sich nicht nur die Transportkosten, auch der Personal- und Maschineneinsatz ist geringer und die Bauzeiten verkürzen sich erheblich.  

Wie wirkt sich die Materialwahl auf die Langlebigkeit und Sicherheit der Schächte aus? 

Das von uns eingesetzte Polycarbonat ist ein langlebiges Material. Außerdem verwenden wir ein spezielles Spritzgussverfahren, das unsere Produkte widerstandsfähig macht. Dank der 3D-ribFrame-Technologie halten unsere Schächte hohen mechanischen Belastungen stand und sind nahezu unempfindlich gegenüber Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit oder Temperaturschwankungen. Zudem sind sie korrosionsbeständig, was ihre Lebensdauer im Vergleich zu Beton erhöht.  

Neben Wirtschaftlichkeit und Langlebigkeit spielt heute auch das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle. Wie schneiden Kunststoffschächte hier im Vergleich zu Beton ab? 

Unsere Schächte werden überwiegend aus recyceltem Polycarbonat gefertigt, was die CO₂-Bilanz deutlich verbessert – verglichen mit der Herstellung von Beton-Schächten, die eine große Menge an CO₂-Emissionen verursacht. Zudem sorgt das geringere Gewicht der Kunststoffschächte für weniger Emissionen beim Transport, und durch die lange Lebensdauer entstehen weniger Austausch- und Entsorgungskosten. (CP)   

https://langmatz.de/