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Klimaresilienz für die Übertragungsnetze 

14.10.2025 – Acht führende europäische Übertragungsnetzbetreiber haben eine Allianz gegründet, um das Übertragungsnetz widerstandsfähiger zu machen. Nun startet die erste Ausschreibung.  

Anpassungen an den Klimawandel sind auch im Übertragungsnetz erforderlich. Die neue europäische ÜNB-Allianz sucht nach Lösungsansätzen. (Bild: Mikalai/stock.adobe.com)

Das europäische Übertragungsnetz ist grenzüberschreitend verbunden und zunehmend wetterabhängig. Klimabedingte Ereignisse wie Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen und Waldbrände nehmen an Häufigkeit und Schwere zu – und stellen neue Anforderungen an den Netzbetrieb. Traditionelle Methoden und statische Annahmen reichen nicht mehr aus, wenn sich die Bedingungen schnell ändern.  

Die im Juli dieses Jahres gegründete Innovationsallianz aus den Übertragungsnetzbetreibern Elia Group, 50Hertz, TenneT, Terna, RTE, Swissgrid, Red Eléctrica und Amprion lädt daher nun die Technologie-Community ein, praktische Lösungen zur Stärkung der Klimaresilienz des Übertragungsnetzes zu entwickeln. Diese sollen in ganz Europa eingesetzt werden können. Angesprochen sind Technologieanbieter, Start-ups, Scale-ups, Forschungsinstitute und etablierte Unternehmen. 

Wetterangepasster Systembetrieb  

Mit Blick auf Extremwetter benötigen Betreiber von Netzinfrastruktur zunehmend Frühwarnsysteme, Folgenabschätzungen und Leitlinien für variable Zeiträume. Im Rahmen der Ausschreibung werden daher zum einen wetterangepasste Diagnosesysteme, die betriebliche Auswirkungen von Ereignissen wie Vereisung, Blitzschlag, Salzverschmutzung, Überschwemmungen, Waldbränden oder extremem Wind erkennen und diagnostizieren.  

Darüber hinaus interessieren sich die ÜNB für Tools zur Prognose und Entscheidungshilfe, die meteorologische Vorhersagen mit Modellen zur Reaktion des Stromnetzes kombinieren und Empfehlungen für konkrete Maßnahmen generieren können.

Klimasichere Netzplanung und Investitionen

Die Klimaextreme sind auch eine Herausforderung für die Netzplanung. Übertragungsnetzbetreiber benötigen fundierte Erkenntnisse, um Resilienz, Kosteneffizienz und Systemzuverlässigkeit bei Neuanlagen und bei der bestehenden Infrastruktur in Einklang zu bringen.

Vor diesem Hintergrund werden im Rahmen der Ausschreibung fortschrittliche Klimaszenarien und Gefahrenkarten gesucht, die zeigen, wo und wie Risiken eintreten werden. Des Weiteren suchen die ÜNB Lösungen, die bei Planungs- und Investitionsentscheidungen unterstützen und sich in bestehende Prozesse und Plattformen der Übertragungsnetzbetreiber integrieren lässt.

Die Ausschreibung startet jetzt und endet am 07. November 2025, bis zum 05. Dezember 2025 werden Lösungen ausgewählt, die ab Februar 2026 in der Proof-of-Concept-Phase überprüft werden. (pq) 

www.amprion.net