03.07.2025 – Acht europäische Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) schließen sich zusammen, um die Entwicklung innovativer Lösungen zur Steigerung der Widerstandsfähigkeit und Effizienz des europäischen Stromnetzes voranzutreiben.
Die Allianz wurde als Antwort auf den wachsenden Wunsch europäischer Übertragungsnetzbetreiber gegründet, die Zukunft des Elektrizitätssektors aktiver mitzugestalten. Zu den Gründungsmitgliedern der ÜNB-Innovationsallianz zählen Terna (Italien), RTE (Frankreich), Swissgrid (Schweiz), Elia-Gruppe (zu der Elia in Belgien und 50Hertz in Deutschland gehören), TenneT (Niederlande), Red Eléctrica (Spanien) und Amprion (Deutschland). Die Kooperation hat sich zum Ziel gesetzt, Wissen und Ressourcen zu bündeln, um gemeinsame technische und betriebliche Herausforderungen zu bewältigen, die Umsetzung innovativer Lösungen zur Gewährleistung einer höheren Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Stromnetze in ganz Europa zu beschleunigen sowie eine größere Stabilität der Stromübertragung zu erreichen.
Innovationsförderung
Hierzu initiieren die Partner eine gemeinsame Plattform zur Förderung offener Innovationsinitiativen: ein Umfeld, in dem innovative Lösungen identifiziert, Pilotprojekte entwickelt und Perspektiven auf neuen Technologien und Methoden ausgetauscht werden können. „Die ÜNB-Allianz ist eine hervorragende Kollaborationsplattform. Hier können wir durch gemeinsames Engagement, gebündelte Ideen und Fachwissen zukunftsorientierte Lösungen für die wesentlichen Herausforderungen der Energiewende entwickeln“, erklärt Amprion-CEO Dr. Christoph Müller.
Das Bündnis will jedes Jahr ein Innovationsprogramm auflegen, um neue technologische Lösungen zu finden, Messgrößen und Verfahren auszutauschen sowie die Zusammenarbeit zwischen den ÜNB zu fördern. Dabei sollen die vielversprechendsten Ideen im Rahmen einer offenen Ausschreibung unter den europäischen Start-ups ausgewählt werden.
Symbolbild: Zum Start will die neue europäische ÜNB-Allianz den Bereich „Wetter und Netzstabilität“ ins Visier nehmen und die Themen Klimafolgen, Betriebssicherheit und technologische Innovation zusammenführen. (Bild: Andika / stock.adobe.com (KI-generiert))
Fokus aufs Wetter und die Netzstabilität
Im ersten Schritt wird sich die Vereinigung mit dem Bereich „Wetter und Netzstabilität“ befassen: Hierzu soll ein Innovationswettbewerb ausgeschrieben werden, um Start-ups mit innovativen Lösungen zur Bewältigung der Risiken für das Stromnetz durch immer extremere Wetterereignisse sowie zur besseren Integration wetterabhängiger Energiequellen zu finden.
Mithilfe der erwarteten Ergebnisse wollen die europäischen ÜNBs zwei Haupttypen von Lösungsansätzen erforschen und testen: Zum einen geht es um Datenpooling-Tools, die den Austausch von meteorologischen Szenarien und Daten zu extremen Klimaereignissen auf europäischer Ebene ermöglichen. Zum anderen geht es um probabilistische Modelle für die Echtzeit-Datenanalyse und die Programmierung von Wartungsarbeiten – einschließlich der vorausschauenden Wartung an grenzüberschreitenden Übertragungsleitungen. (cp)
Beitragsbild: Natchaphong / stock.adobe.com (KI-generiert)