05.10.2022 – Redispatch 2.0 verlagert die Neuplanung des Kraftwerkseinsatzes bei Stromnetzschwankungen an die Verteilnetzbetreiber. Dabei werden alle EE- und KWK-Anlagen ab 100 kW sowie fernsteuerbaren Erzeugungsanlagen auch unter 100 kW berücksichtigt. Grundlage ist das Netzausbaubeschleunigungsgesetz NABEG 2.0, das 2019 in Kraft trat. Seit dem 1. Juli 2022 nimmt die Bundesnetzagentur die Meldungen zu überlasteten Netzelementen sowie zu den individuell durchgeführten Redispatch-Maßnahmen ausschließlich im neuen Format entgegen.
Für die Umsetzung sind unter anderem Anpassungen in Leit- und Prognosesystemen, in der Marktkommunikation, aber auch der Bilanzierung und Abrechnung erforderlich. Die Stadtwerke Gießen konnten nun das Teilprojekt SAP IS-U haben erfolgreich abschließen. Unterstützt wurde sie dabei von IT-Dienstleister cortility.
Nachdem man gemeinsam die Bedeutung und Potenziale von Redispatch 2.0 ausgelotet und die neuen Anforderungen systematisiert erfasst hatte, wurde im Folgenden definiert, welche Inhalte notwendigerweise im SAP IS-U abgebildet werden mussten. Auf dieser Grundlage unterstützte man die Stadtwerke Gießen bei der Erarbeitung einer optimierten Datenbasis und Ausgestaltung automatisierter Datenaustauschprozesse im SAP IS-U. Zudem wurden im Teilprojekt die notwendigen MABIS Prozesse im Umfeld auftretender Redispatchmaßnahmen implementiert sowie eine Schnittstelle zum Empfang der vom technischen System ermittelten Ausfallarbeitszeiten eingerichtet. Wie cortility meldet, wurden alle Anforderungen im SAP IS-U abgebildet und der ambitionierte Zeitplan eingehalten. (pq)