13.04.2022 – Stromnetz Hamburg erneuert in Zusammenarbeit mit dem Technikdienstleister SPIE als Generalübernehmer erstmals das Mittel- und Niederspannungsnetz innerhalb eines gesamten Stadtteils.
Das vier Kilometer vom Stadtzentrum Hamburg entfernte Umspannwerk Eilbek versorgt eine Fläche von etwa 3,75 km² mit über 4.000 Netzanschlüssen im Mittel- und Niederspannungsnetz. Das Stromnetz des Quartiers ist in Teilen mehr als 50 Jahre alt. Aus diesem Grund erfährt der Stadtteil Eilbek derzeit die erste umfängliche Quartierserneuerung im Stromnetz der Stadt Hamburg. Diese Herangehensweise ist neu und erfordert umfangreiche Planungen und Netzberechnungen, um die Versorgungssicherheit während der Bauphase sicher zu stellen.
Restrukturierung des Mittelspannungsnetzes
Die Maßnahmen umfassen die Restrukturierung von 40 km Mittelspannungskabel (10 kV), 70 km Niederspannungskabel (0,4 kV), die Sanierung bzw. Grunderneuerung von 18 Netzstationen und 30 Kabelverteilerschränken sowie die Umsetzung eines Fernsteuerungskonzeptes im Verteilungsnetz der Stromnetz Hamburg. Die technischen Planungen laufen seit März 2021. Die Baumaßnahmen begannen im November 2021 und enden voraussichtlich im August 2025. Bis dahin fließen 35 Millionen Euro in das Vorhaben.
Zum Gesamtleistungspaket von SPIE gehören Planung, Tiefbauarbeiten und Netzmontagen sowie die Grundsanierung der Netzstationen und Kabelverteilerschränke. In der ersten Phase werden die neuen Mittelspannungskabel in sechs Ringen verlegt und große Teile der Niederspannungskabel ausgetauscht. Mit diesen Arbeiten wurde im westlichen Teil Eilbeks begonnen. Dort wurden bereits die Netzkabel unter dem Gehweg und 20 Hausanschlüsse erneuert. In der Uhlandstraße, Eilenau und Lenaustraße laufen zurzeit die Tiefbauarbeiten für die Erneuerung der Netzkabel. In einer zweiten Phase werden im 10 kV-Bereich die Netzstationen vom Ist-Netz in das Ziel-Netz umgeschwenkt.
Versorgungs- und Netzsicherheit gewährleisten
Während der Arbeiten wird laut SPIE insbesondere darauf geachtet, dass das bestehende Stromnetz funktionstüchtig und die Netzsicherheit gewährleistet bleiben. Auch wenn bei der Inbetriebnahme der neuen Leitungen temporäre Unterbrechungen der Stromversorgung unumgänglich seien, wo sie möglichst kurzgehalten werden. (ds)