28.07.2023 – Die Übertragungsnetzbetreiberin TransnetBW hat am 27. Juli 2023 in Leingarten (Landkreis Heilbronn) den Startschuss für eines der wichtigsten Projekte der Energiewende in Deutschland gegeben.
Als Gleichstrom-Erdkabelverbindung soll SuedLink ab 2028 Schleswig-Holstein mit Baden-Württemberg und Bayern verbinden. Mit einer Länge von rund 700 Kilometern und einem Investitionsvolumen von zehn Milliarden Euro gilt SuedLink als das größte Infrastrukturprojekt der Energiewende.
TransnetBW-Vorstandsvorsitzender Dr. Werner Götz freut sich über den Projektstart und betont die Bedeutung eines guten Zusammenspiels von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Neben der Professionalität in der Umsetzung seien vor allem Offenheit und Diskussion wichtige Erfolgsfaktoren. „Mich erfüllt es mit Stolz, dass uns dies gelungen ist und wir heute den SuedLink-Bauhelm als sichtbares Zeichen für das Vorankommen der Energiewende in Deutschland und Baden-Württemberg überreichen können.“
Unter den 120 geladenen Gästen befanden sich einige wichtige Vertreter:innen aus Politik und Wirtschaft – darunter Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, Andreas Schell, Vorstandsvorsitzender der EnBW, Ralf Steinbrenner, Bürgermeister der Stadt Leingarten und Tim Holt, Mitglied des Vorstands bei Siemens Energy.
Für Ministerin Walker stelle SuedLink sicher, dass auch die Menschen im Süden vom Windstrom an den Küsten profitieren können: „Baden-Württemberg braucht als großer Industriestandort besonders viel Energie. Das Land begleitet den Genehmigungs- und Planungsprozess von SuedLink intensiv durch eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung. Das sichert die Akzeptanz dieses Kernprojekts der Energiewende. Den weiteren Ausbau der Stromnetze werden wir unter anderem durch einen Netzausbaugipfel im September weiter vorantreiben.“
Auch der EnBW-Vorstandsvorsitzende Andreas Schell sieht die hohe Relevanz des Netzausbaus für das Gelingen der Energiewende und betont: „Eines ist klar: Die Transformation unseres Energiesystems muss weiter Fahrt und Tempo aufnehmen.“
Die für die Einspeisung von Gleichstromverbindungen wie SuedLink in bestehende Wechselstromnetze notwendigen Konverterstationen sollen von Siemens Energy errichtet werden und spätestens 2026 in Betrieb genommen werden, um unabhängig von der vollständigen Verlegung der SuedLink-Erdkabel mit Blindleistung zur Netzstabilität im baden-württembergischen Übertragungsnetz beizutragen. Anstelle der durch den Ausstieg aus Kohle und Kernkraft wegfallenden konventionellen Kraftwerke wird der SuedLink-Konverter im sogenannten STATCOM-Betrieb Blindleistung aus dem Wechselstrom-Netz aufnehmen oder abgeben können. (pms)