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Trassenplanung für den Rhein-Main-Link nimmt Fahrt auf

05.12.2023 – Nachdem die Bundesnetzagentur im November 2023 den Präferenzraum für den Verlauf des Rhein-Main-Links veröffentlicht hat, startet Amprion mit der Untersuchung von Trassenvarianten für den Leitungsverlauf von Niedersachsen nach Hessen.

Das „Schlüsselprojekt der Energiewende“, der Rhein-Main-Link, soll zukünftig bis zu acht Gigawatt an Leistung aus Offshore-Windenergieanlagen von der Nordsee bis nach Hessen bringen – das entspricht dem Bedarf von rund acht Millionen Menschen. Maßgeblich für den Verlauf des Rhein-Main-Links ist ein Präferenzraum, den die Bundesnetzagentur erstmalig für mehrere Erdkabel-Gleichstromvorhaben des aktuellen Netzentwicklungsplans 2037/2045 ermittelt hat. Dieser sieht vier Gleichstromverbindungen der vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, TenneT, 50Hertz und TransnetBW nach Südhessen vor.

Weil die Kabel Wärme abgeben, müssen sie in Abständen von gut einem halben Meter zueinander verlegt werden (Erdkabelbaustelle in Raesfeld). Foto: Amprion GmbH / Frank Peterschröder

Da zwischen allen vier Vorhaben eine räumliche Nähe besteht, plant Amprion sie möglichst in einem „Energiekorridor“ gemeinsam umzusetzen. Dieser würde dann ebenfalls, wie DC34, unter dem Namen Rhein-Main-Link geplant. Das Ziel dieser Bündelung in einem Energiekorridor sei es, die Genehmigungsverfahren zu straffen und den Planungsraum über rund 500 Kilometer möglichst nur einmal baulich in Anspruch zu nehmen, so Amprion. Die Bündelung der Leitungen würde die Inanspruchnahme von Flächen und Eingriffen in die Umwelt minimieren, insbesondere in dem teilweise dicht besiedelten Raum, den es zu queren gilt. Zudem spare dieses Vorgehen Zeit und Aufwand in der Genehmigungs- und Bauphase.

Bundesnetzagentur veröffentlicht Präferenzraum

Nachdem die Bundesnetzagentur am 16. November den Präferenzraum mit dem Entwurf des Umweltberichts zum Bundesbedarfsplan veröffentlicht und zur Konsultation gestellt hat, können mit Ende Januar 2024 hierzu Stellungnahmen abgegeben werden. Amprion plant zudem, die neuen gesetzlichen Regelungen der EU-Notfallverordnung anzuwenden, die die Vorgaben im Umwelt- und Artenschutz vereinfachen. Bereits bis zum 30. Juni 2024 will der Übertragungsnetzbetreiber daher mit der Antragstellung in das Planfeststellungsverfahren für den Rhein-Main-Link einsteigen. „Wir machen damit Tempo beim Netzausbau. Durch die Präferenzraumermittlung und die EU-Notfallverordnung sparen wir zwei Jahre an Genehmigungszeit ein. Diese Zeitersparnis im Anschluss bis zur Inbetriebnahme mitzunehmen ist die Herausforderung, der wir uns stellen”, sagt Dr. Dominik Stunder, Gesamtprojektleiter Rhein-Main-Link.

Im Frühjahr 2024 wird Amprion eine Informationstour für Bürger*innen im gesamten Präferenzraum durchführen. Dort werden erste potenzielle Leitungsverläufe öffentlich vorgestellt und mit den Menschen vor Ort frühzeitig ins Gespräch eingestiegen.

Voruntersuchungen intensivieren

Amprion hatte bereits mit breit gefächerten Voruntersuchungen und Datenabfragen auf eigenes Risiko begonnen, bevor der Präferenzraum veröffentlicht wurde. Diese werden laut Amprion in den kommenden Wochen intensiviert und dabei auf den Präferenzraum begrenzt. Ziel sei es, auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse schnellstmöglich potenzielle Trassenvarianten zu entwickeln. Zu den Voruntersuchungen zählen neben einer Befliegung mit einem Kleinflugzeug auch ergänzende Vermessungen am Boden. Zusätzlich führt Amprion im kommenden Jahr sogenannte Baugrunduntersuchungen durch. Die Vorarbeiten werde das Unternehmen frühzeitig ankündigen und vorab ortsüblich bekanntmachen. (bs)

www.amprion.net