06.09.2024 – Rund 16 Millionen Euro hat das Tochterunternehmen von HanseWerk in den Ersatzneubau des Umspannwerks bei Lübeck investiert. Bei der umfangreichen Baumaßnahme an einem der zentralen Netzknotenpunkte in Schleswig-Holstein wurden zudem neue Hochspannungsmasten errichtet und Freileitungsarbeiten durchgeführt.
In Vorbereitung auf den Beginn der Bauphasen errichteten die Freileitungsspezialisten von SH Netz zunächst zwei neue Kreuzmasten auf dem Gelände des Umspannwerks. Hierzu wurde die Stromversorgung in dieser Zeit über provisorisch verlegte Baueinsatzkabel sichergestellt.
Herausfordernde Bauabschnitte
In den vier Bauabschnitten wurden auf dem Gelände des Umspannwerks rund elf Kilometer 110.000-Volt-Baueinsatzkabel verlegt, um die Stromversorgung zu gewährleisten. Außerdem wurden in den vier Jahren rund 170 Tonnen Stahl und etwa 4.200 Tonnen Stahlbeton verbaut. Auch die Dokumentation war mit über 80 Baustellen-Besprechungsberichten und 50 Netzdaten-Änderungsmitteilungen Umfangreich. Dabei gestaltete sich der erste Bauabschnitt im Umspannwerk als besonders herausfordernd, da die bestehenden Transformatoren im laufenden Betrieb umgesetzt werden mussten, um Platz für die neu zu errichtenden 30.000-Volt-Schaltfelder zu schaffen.
Im dritten Bauabschnitt musste nach einem detaillierten Schaltplan wochenweise an vier verschiedenen 110.000-Volt-Leitungen gearbeitet werden. Dazu wurden die Hochspannungsleitungen an den Endmasten im Umspannwerk auf Baueinsatzkabel verschwenkt und ein Stahlgittermast aus dem Jahr 1940 für den temporären Einsatz verstärkt. Zum Abschluss des dritten Bauabschnitts wurde dieser alte Mast schließlich gegen einen neuen Endmast ersetzt.
„Hinsichtlich der Schaltungen bedeutete der Ersatzneubau im laufenden Betrieb viel Abstimmungsarbeit zwischen dem Umspannwerk, der Freileitung und der Netzleitstelle von SH Netz“, sagt Bernd Baumann, Leiter Planung und Bau der Umspannwerke Nord. Im Zuge der Bauarbeiten ist auf dem Gelände zudem ein neues Betriebsgebäude mit redundanten Übertragungstechnikräumen errichtet worden. „Wir haben da ganz schön was bewegt. Das Umspannwerk hat sich in der Bauphase von alt nach neu gedreht“, bewertet Bernd Baumann die abgeschlossene vierjährige Baumaßnahme. (cp)
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