07.11.2024 – Mit der GRIDexpo – Internationale Fachmesse für intelligente Stromnetze – eröffnet die Messe Düsseldorf GmbH im kommenden Jahr erstmals in Deutschland eine übergreifende Plattform für Technologien rund um die Stromnetze der Zukunft.
Das Gelingen der Klima- und Energiewende hängt maßgeblich von der Leistungsfähigkeit der Stromnetze ab. Herausforderungen wie der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Elektrifizierung des Verkehrs- und Wärmesektors lassen sich nur durch den nachhaltigen Ausbau, die Modernisierung sowie die Digitalisierung der Netzinfrastruktur bewältigen – vom Hausanschluss über die Ortsnetzstation bis zur Hochspannungsebene. ZVEI und BDEW schätzen in einer ersten Bedarfsanalyse, dass 50 bis 80 Prozent der aktuell verbauten Betriebsmittel neu errichtet, aufgerüstet oder ersetzt werden müssen.
Neben neuen Anlagen und Betriebsmitteln für die Stromnetze sind darüber hinaus intelligente Mess-, Steuer- und Kommunikationstechnik und digitale Tools für deren Planung, Betrieb und Überwachung erforderlich.
All-electric society
Auch klimaneutrale Mobilität und Wärmeversorgung basieren auf erneuerbarem Strom und so werden intelligente Speicherlösungen, Lade- und Heiztechnologien zum integralen Bestandteil der künftigen Stromnetze. Als steuerbare Verbraucher liefern sie – über den Markt und zunehmend auch direkt am Anschluss – wertvolle Flexibilitäten, um die Netze nachhaltig stabil betreiben zu können. Dazu werden Hard- und Software-Tools benötigt, die eine optimale Abstimmung des Verbrauchs auf das volatile Stromangebot ermöglichen.
Das entstehende Ökosystem aus intelligenten Stromnetzen und flexiblen Verbrauchern wird heute oft unter dem Begriff der All-electric society zusammengefasst. Diese ist der Schlüssel zur Dekarbonisierung – und eine Mammutaufgabe, die nur durch einen gemeinsamen Kraftakt von Netzbetreibern, Technologieanbietern, Behörden und der Politik bewältigt werden kann.
Wolfram N. Diener, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf GmbH.
Foto: Messe Düsseldorf GmbH
Wachsender Milliardenmarkt
Sicher ist: Hier entsteht ein dynamisch wachsender Markt. Knapp 209 Milliarden Euro Investitionskosten veranschlagt die Bundesnetzagentur bis 2037 allein für das Übertragungsnetz. Hinzu kommen 42,3 Milliarden Euro bis 2032 für den Ausbau der regionalen Verteilnetze. Insgesamt rechnet die Regulierungsbehörde bis 2045 mit einer Summe von 450 Milliarden Euro – jährliche Kosten von mehr als 20 Milliarden Euro allein für die Netzinfrastruktur. Hinzu kommen erhebliche öffentliche und private Investitionen in steuerbare Ladetechnologien, Speicher und Wärmelösungen. Auf Anbieterseite stehen Technologien bereit, mit denen sich die anstehenden Aufgaben bewältigen lassen – vieles davon bewährt sich bereits in der Anwendung.
Wolfgang Weber, Vorsitzender der Geschäftsführung, Zentralverband der Elektroindustrie ZVEI e.V.
Foto: ZVEI e.V. / Alexander Grueber
Übergreifende Plattform
Nun braucht es eine Plattform, die all diejenigen zusammenführt, die eine zukunftsfähige Strominfrastruktur und damit auch die Vision der All-electric society ermöglichen wollen. Ein übergreifender Marktplatz existiert in Deutschland, einem der komplexesten und innovativsten Energiemärkte der Welt, bislang nicht. Die GRIDexpo schließt diese Lücke und stellt Technologien für den Ausbau und die Digitalisierung der Stromnetze ebenso in den Fokus wie Infrastruktur und digitale Technologien für Elektromobilität und strombasierte Wärme als neue Akteure in den Netzen. Zielgruppe der Fachmesse sind Netzbetreiber, Industrie und Gewerbe, Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sowie das spezialisierte Elektrohandwerk. Wir meinen: Ein dringend notwendiges Angebot, das nach ersten Marktsondierungen alle Chancen hat, ein großer Erfolg zu werden. (pq)