10.01.2023 – RWE vermeldet, in 14 Monaten ein Batteriesystem mit einer Gesamtleistung von 117 Megawatt (128 Megawattstunden, MWh) errichtet zu haben, das sekundenschnell für rund eine Stunde die ausgelegte Leistung bereitstellen könne. Insgesamt 420 Module mit Lithium-Ionen-Batterien verteilen sich auf die Kraftwerksstandorte Lingen in Niedersachsen (49 MWh) und Werne in Nordrhein-Westfalen (79 MWh). Die Innovation des Projekts liegt in der virtuellen Kopplung.
Batteriespeicher und Wasserkraftwerke an der Mosel werden gekoppelt
Der Batteriespeicher wird virtuell mit Laufwasserkraftwerken von RWE entlang der Mosel gekoppelt. Durch gezieltes Hoch- bzw. Herunterregeln der Durchflussmenge an diesen Anlagen kann der Energieversorger so zusätzliche Leistung als Regelenergie bereitstellen. Laut RWE steigt dadurch die zur Netzstabilisierung nutzbare Gesamtleistung des Systems um bis zu 15 Prozent.
Der Batteriespeicher habe bereits Strom ins Netz eingespeist und befinde sich aktuell im Probebetrieb. Der kommerzielle Betrieb soll in den nächsten Tagen anlaufen. Tests der von RWE entwickelten Software für die intelligente Kopplung mit den Moselkraftwerken verliefen erfolgreich, wie der Versorger mitteilt. Ihr regulärer Einsatz soll noch im Frühjahr anlaufen.
Projektplanung, Modellierung, Systemintegration und Inbetriebnahme des Projekts habe das Unternehmen in Eigenregie umgesetzt. Durch die Errichtung der Megabatterie auf Flächen an bestehenden Kraftwerksstandorten können die Batterien Strom über bestehende Netzinfrastruktur ein- und ausspeisen.
RWE betreibt nach eigenen Angaben aktuell Batteriespeicherprojekte mit einer installierten Leistung von rund 270 MW (280 MWh) und setzt weltweit Batteriespeicherprojekte mit einer Leistung von mehr als 700 MW (1700 Megawattstunden) um. RWE verfolge das Ziel, weltweit bis 2030 drei Gigawatt an Batteriespeichern zu bauen. (ds)