DIE SMART GRIDS-ROADMAP BADEN-WÜRTTEMBERG 2.0
Unter der Moderation der Smart Grids-Plattform BW erarbeiteten 143 Teilnehmende aus dem Kreis der Energiewendeakteure in Baden-Württemberg und deutschlandweit die Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg 2.0. Das Strategiepapier wurde im Dezember 2022 veröffentlicht und präsentiert die Leitplanken für die Umsetzung intelligenter Energienetze bis 2030. Die Teilnehmenden tauschten sich im Rahmen eines 13-monatigen Dialogprozesses in sechs Workshops und vollständig transparenten E-Mail-Konsultationsrunden aus.
Die Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg 2.0 zeigt auf, wie die Gestaltung der Energienetze vorangetrieben werden muss, definiert Ziele und leitet daraus Maßnahmen ab. Dieser Artikel fasst die zentralen Inhalte des Strategiepapiers zusammen.
Handlungsfeld I:
Netz und Markt verbünden
- Hinreichende Netztransparenz schaffen
- Netzführung (teil-)automatisieren
- Variable Energie-/Leistungstarife verfügbar machen
- System- und netzdienliche Flexibilitäten wirtschaftlich heben
Hier wird die Verknüpfung von technischen, prozessualen und wirtschaftlichen Aspekten des Betriebs von Energienetzen thematisiert. Dazu gehören die Schaffung einer größeren Netztransparenz sowie die Implementierung (teil-)automatisierter Abstimmungsprozesse. Neben der technischen Umsetzung und Standardisierung gilt es, diese Prozesse wirtschaftlich zu gestalten. Dies beinhaltet auch Flexibilitätenvermarktung und variable Energietarife für Haushalte.
Handlungsfeld II:
Sektorkopplung konsequent denken
- Sektorkopplung konsequent in Planungsprozesse einbeziehen
- Elektrische Wärme, Verkehr und H2-Netze integrieren
- Marktintegration und konsequente Hebung von Flexibilitäten
- Wasserstoff (H2) in die Energienetze integrieren
Energieerzeugung, -transport und -nutzung werden häufig noch getrennt betrachtet. Nur durch konsequente Sektorkopplung kann die Umsetzung effizienter werden. So müssen die verschiedenen Arten der Energienutzung in zugrundeliegenden Nutzungsszenarien, Planungsprozessen und der Umsetzung bedacht werden. Weiterhin wird H2 als Energieträger eine wichtige Rolle spielen und fossiles Gas verdrängen.
Handlungsfeld III:
Forschungsförderung und Reallabore
- Forschungsförderung für Innovationen im Bereich Smart Grids
- Bestehende Reallabore in den wirtschaftlichen Dauerbetrieb überführen
- Voraussetzungen für den Weiterbetrieb bereits bei Projektstart klären
Es gilt, Forschung anzureizen, speziell, um die Weiterentwicklung und Optimierung der Technologien und Vergütungsmodelle zu ermöglichen. Die Zugänglichkeit des „Förderdschungels“ soll besonders für kleinere und mittlere Akteure verbessert werden. Weiterhin gilt es zu prüfen, ob bestehende Reallabore in einen wirtschaftlichen Dauerbetrieb überführt werden können.
Handlungsfeld IV:
Partizipation auf allen Ebenen ermöglichen
- Kommunen als Drehscheibe für die Implementierung von Smart Grids
- Intermediäre Akteure als Umsetzer, Nutzer und Multiplikatoren
- Bürgerinnen und Bürger bei der Gestaltung intelligenter Energienetze involvieren
Die Involvierung der Gesellschaft ist notwendig, um die Energiewende schnell und effizient umzusetzen. Neben der Bevölkerung sind auch Kommunen und vermittelnde („intermediäre“) Akteure relevant. Sie stellen wichtige Multiplikatoren für ihre Mitgliedsunternehmen und die Bevölkerung dar.
Die Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg 2.0 steht hier zum Download zur Verfügung: www.smartgrids-bw.net/roadmap
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