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AKW-Abschaltung: VDI nennt wichtige Rückbauschritte

14.04.2023 – Am 15. April 2023 werden die letzten drei in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. Der VDI sieht darin keine gravierenden Auswirkungen auf unser Energiesystem. Beim Rückbau gebe es jedoch einiges zu beachten.

Atomkraft davor ein Fluss

Atomkraftwerk (Symbolbild): Am 15. April 2023 werden die letzten drei in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. Foto: Markus Distelrath (distelAPPArath) / pixabay.com

„Auf unser Energiesystem wird die von langer Hand geplante Abschaltung der Kernkraftwerke keine gravierenden Auswirkungen haben, da die Kernkraft in Deutschland im Jahr 2022 nur noch einen Anteil an der Stromerzeugung von ca. 6 % hatte und ihre installierte Leistung nur noch bei 4 GW lag“, sagt Prof. Harald Bradke, Vorsitzender des Interdisziplinären Gremiums Klimaschutz und Energiewende.

Der VDI zieht hierfür Vergleiche an. Die installierte Leistung der ebenfalls regelbaren Braunkohle-Kraftwerke betrug 18 GW, ebenfalls 18 GW bei Steinkohle und 31 GW Erdgas-Kraftwerke. Die stillgelegte Leistung der Kernkraftwerke könne auch kurzfristig ersetzt werden. Bradke spricht sich für eine Forcierung des Ausstiegs aus der Nutzung fossiler Brennstoffe aus.

Rückbau der Atomkraftwerke: Das ist zu beachten

Beim Rückbau der Atomkraftwerke stehen dem VDI zufolge diverse Schritte an, bevor das radioaktiv kontaminierte Material in die Zwischenlagerung und die abschließende Endlagerung überführt wird. Die weiteren Rückbauschritte hängen laut VDI auch von dem Fortschritt der notwendigen Genehmigungsverfahren ab. Bei den drei Kernkraftwerken, die nun abgeschaltet werden, handelt es sich um Druckwasserreaktoren. Bei diesem Bautyp werden zur Dekontamination die Elemente des Primärkreises mit Säure frei gespült. Der Rückbau des Primärkreises, in dem der Reaktordruckbehälters (RDB) und der Dampferzeuger enthalten sind, ist am aufwändigsten. Der RDB ist radioaktiv kontaminiert.

Der Rückbau eines Kernkraftwerkes dauere ca. 10 Jahre, anschließend werden die radioaktiv kontaminierten Abfälle zwischengelagert. Die Kosten und Risiken einer sicheren Endlagerung der abgebrannten Kernbrennstoffe sind noch nicht endgültig abschätzbar, zumal die Suche nach einem sicheren Endlager in Deutschland noch nicht abgeschlossen ist. (ds)

www.vdi.de