05.09.2024 – Die Stadtwerk Haßfurt GmbH gewinnt den STADTWERKE AWARD 2024, gefolgt von der SWM Services GmbH aus München und der drittplatzierten EWR AG aus Worms.
Die Stadtwerke Haßfurt GmbH konnte sich mit ihrem „Pilotprojekt für eine Haßfurter Energiegemeinschaft – e-CREW“ gegen das übrige Bewerberfeld durchsetzen und wurde auf dem VKU-Stadtwerkekongress zum Sieger des diesjährigen STADTWERKE AWARD 2024 gekürt. „Dieses EU-geförderte Pilotprojekt überzeugt mit einem ganzheitlichen und originellen Ansatz. Die Vermeidung von Netzengpässen und Redispatch-Maßnahmen sind vielversprechende Ansatzpunkte für die Optimierung unseres Energiesystems“, begründet die Jury ihre Entscheidung.
Die unterfränkische Kreisstadt Haßfurt produziert nach Angaben der Jury bilanziell doppelt so viel Energie aus erneuerbaren Quellen, wie sie selbst verbraucht. Wegen dieser hohen Produktion und des relativ geringen Verbrauchs durch etwa 9.000 Haushalte und einige wenige Großabnehmer besteht ein erhöhtes Risiko für lokale Netzengpässe. Um dem entgegenzuwirken, soll im Projektvorhaben ein generelles Umdenken bei den Verbrauchern angeregt werden.
Hierzu schließen sich jeweils neun bis elf Haushalte in zehn Gruppen zusammen, um gemeinsam die Nutzung von Stromerzeugungs- und Batteriespeicherkapazitäten zu simulieren und die Energieeffizienz sowie die Ausgaben zu optimieren. Das Hauptziel besteht darin, passive Verbraucher zu aktiven Teilnehmern des lokalen Energiesystems zu machen, indem sie informierte Entscheidungen treffen und kollektive Maßnahmen ergreifen. Auf diese Weise soll der Verbrauch von lokal erzeugtem, grünem Strom gefördert werden.
Rang zwei für SWM Services GmbH
Den zweiten Platz sichert sich die SWM Services GmbH. Die Tochtergesellschaft der Stadtwerke München GmbH punktet mit dem Projekt „Isarlicht“. Das Konzept kombiniert den Ausbau des Glasfasernetzes mit der Einrichtung von Anschlüssen für „Smart-Gateways“. Dabei werden die ohnehin erforderlichen Arbeiten für den Glasfaserausbau genutzt, um gleichzeitig Service-Anschlussdosen im Keller oder optional auf dem Dachboden zu installieren, die zur Digitalisierung der Stromnetze dienen. Diese Anschlüsse können vom Messstellenbetreiber beispielsweise für PV-Anlagen oder andere technische Geräte genutzt werden, die einen Kommunikationsanschluss benötigen.
EWR AG auf Platz drei
Mit dem Projekt „Climate Connection“ landet die EWR AG aus Worms auf dem verbleibenden dritten Platz des Wettbewerbs. Das Unternehmen bietet mit der „Climate Connection“ eine umfassende Nachhaltigkeitsberatung für Kommunen und B2B-Kunden an. Ziel ist es, diesen Kunden ganzheitliche, digitalgestützte Beratungen zu bieten und sie Schritt für Schritt auf ihrem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft zu begleiten. Das Projekt umfasst Unterstützung in allen Phasen: von der Analyse über die Berichterstellung bis zur Umsetzung der Maßnahmen.
„Die Gewinnerprojekte sind ein gutes Beispiel dafür, wie sich kommunale Unternehmen in der dynamisch verändernden Energiewirtschaft behaupten. Das insgesamt starke Bewerberfeld beweist mit seinen Ideen und Projekten, dass der Innovationsgeist kommunaler Unternehmen ungebrochen ist“, lobt VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing die Sieger-Projekte. (cp)