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Jahresbericht 2022: EWE AG erzielt gutes Ergebnis

22.06.2023 – Der EWE-Konzern hat das Geschäftsjahr 2022 trotz der Herausforderungen der Energiekrise erfolgreich abschließen können. Insbesondere der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte spürbare Auswirkungen auf den Energiemarkt. Dank einer Reihe von Maßnahmen konnte EWE sowohl die Versorgungssicherheit für Kunden in den Versorgungsregionen zwischen Ems, Weser und Elbe sowie in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gewährleisten als auch die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens sicherstellen. Das geht aus der Jahrespressekonferenz der EWE Brandenburg/Rügen in Strausberg hervor.

Anstieg bei Umsatz und Kosten

Informieren über geschäftliche Entwicklungen: EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler und Franziska Althaus, stellvertretende Leiterin der Netzregion Brandenburg/Rügen. Foto: EWE AG / Nadine Auras

Der Umsatz stieg vor allem aufgrund der erstmalig ganzjährigen Berücksichtigung des Gemeinschaftsunternehmens ALTERRIC und der enormen Preisentwicklungen auf dem Energiemarkt auf 8.605,1 Millionen Euro (Vorjahr: 6.119,8 Millionen Euro). Auch die Materialaufwendungen stiegen wegen der Preisentwicklung auf 5.999,6 Millionen Euro (Vorjahr: 3.613,7 Millionen Euro).

Die für den EWE-Konzern wesentliche Kennzahl für die operative Geschäftstätigkeit – das Operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (OEBIT) – lag mit 664,7 Millionen Euro über dem Ergebnis des vorherigen Geschäftsjahres (354,7 Millionen Euro). Der Anstieg ist hauptsächlich auf das Energiehandels- und Speichergeschäft – hier vor allem eine Ergebnisverschiebung aus dem Jahr 2021 mit einem Gesamteffekt in Höhe von 120 Millionen Euro – sowie auf Erträge des Gemeinschaftsunternehmens ALTERRIC zurückzuführen. ALTERRIC wird vollumfänglich in der Bilanz des EWE-Konzerns berücksichtigt, die Gewinne fließen den Gesellschaftern jedoch anteilig zu (50 Prozent). Das Konzernperiodenergebnis, das im Vorjahr durch Sondereffekte (Stichtagsbewertung der Derivate) gekennzeichnet war, ist im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 463,5 Millionen Euro gesunken (Vorjahr: 597,5 Millionen Euro). Die Investitionen lagen im Geschäftsjahr 2022 mit 768,0 Millionen Euro unter den Auszahlungen des Vorjahres (1.171,9 Millionen Euro).

Staatliche Entlastungsmaßnahmen umgesetzt

Die Energiekrise beherrschte das gesamte Geschäftsjahr 2022. Neben den Herausforderungen, die Gasspeicher für den Winter zu füllen und die notwendigen Energiemengen auch ohne Lieferungen aus Russland zur Verfügung zu stellen, bestimmten staatliche Entlastungsmaßnahmen das Energiegeschäft des EWE-Konzerns. Als Grundversorger in großen Teilen Nordwestdeutschlands, Brandenburgs und auf der Insel Rügen hat EWE sehr viele Kund:innen zusätzlich aufgenommen, da viele Energieanbieter nicht bereit waren, weitere Vertragsangebote zu unterbreiten oder deren Preisangebote deutlich über den EWE-Grundversorgungstarifen lagen.

„Im vergangenen Jahr haben wir viele neue Kund:innen mit Energie versorgt und für alle die staatlichen Entlastungsmaßnahmen umgesetzt. Dahinter steckt ein enormer finanzieller und logistischer Aufwand. Dieses spürten leider auch unsere Kundinnen und Kunden, die teilweise länger auf ihre Abrechnungen warten müssen“, berichtet Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzender der EWE AG. „Wir arbeiten aber – wie in den vergangenen Monaten auch – weiter mit Hochdruck daran, alle Kundenanliegen schnellst- und vor allem bestmöglich zu bearbeiten.“

Der Energiemarkt hat sich inzwischen durch den milden Winter und verfügbare Flüssiggasmengen weiterhin entspannt. Stefan Dohler: „Wie angekündigt beobachten wir die Marktentwicklung sehr genau und geben, sobald es möglich ist, sinkende Beschaffungskosten an unsere Kund:innen weiter. Nach der Preissenkung zum April dieses Jahres können wir die Preise zum 1. Juli erneut senken.“ Gegenüber dem Arbeitspreis, der noch zu Beginn des Jahres galt, ist der ab Juli gültige Arbeitspreis 22 Prozent niedriger. Eine Prognose für das Jahresende kann EWE noch nicht abgeben, beobachtet den Energiemarkt allerdings sehr genau.

Milliarden-Investitionspotenzial in Energiezukunft

In den kommenden zehn Jahren sieht der EWE-Konzern ein Investitionspotenzial in Höhe von bis zu 14 Milliarden Euro für den weiteren Ausbau der Energiewende. Die Wachstumsfelder des Unternehmens bestehen aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Energiedienstleistungen, Energienetze, Telekommunikation, Großspeicher/Wasserstoff und Elektromobilität. Stefan Dohler erläutert: „Wir werden die Energiewende weiterhin aktiv gestalten. Dazu gehört der deutschlandweite Ausbau von erneuerbaren Energien und insbesondere der Windenergie, den unser Gemeinschaftsunternehmen ALTERRIC vorantreibt. Zusätzlich investieren wir im Nordwesten in intelligente Stromnetze, um zukünftig das sehr hohe Angebot und die ebenso hohe Nachfrage an grünem Strom auch bestmöglich verteilen und bedienen zu können. Wasserstoff werden wir primär in industriellen Bereichen und im Schwerlastverkehr einsetzen.“

Hochlauf der erneuerbaren Stromproduktion

Um den Transformationsprozess in der Energieversorgung zu vollziehen, braucht es auch den Hochlauf der erneuerbare Stromproduktion. So müssen Dohler zufolge die Bereiche Wind und Sonne schneller ausgebaut werden. Zudem braucht es eine Wasserstoffwirtschaft, die ein viel breiteres Beschaffungsspektrum eröffnet. Stefan Dohler verdeutlicht: „In allen Bereichen ist unser Unternehmen derzeit intensiv engagiert. Wir bauen massiv Windkraftanlagen an Land aus und benötigen hier auch behördliche Unterstützung in den oftmals eher schleppenden Genehmigungsverfahren. Zudem braucht es verbindliche Flächenziele und eine rechtsverbindliche Ausweisung von Eignungsgebieten, die es in Brandenburg bisher nicht gibt. Wir hoffen sehr auf eine weiterhin starke Entwicklung im Bereich der Windenergie in Brandenburg und die Umsetzung der Bundesziele. Eine 100-prozentige Energiewende“, ist sich EWE-Chef Dohler sicher, „kann in Brandenburg gelingen, wenn Landesregierung, Behörden und Windbranche Hand-in-Hand daran arbeiten. Wir stehen dafür als Partner bereit.“

www.ewe.de