05.01.2024 – Nahezu alle Unternehmen setzen auf Bewerbungen per E-Mail. Digitale Bewerbungstools bieten jedoch nur wenige Unternehmen an, wie eine Bitkom-Studie zeigt.
Der Fachkräftemangel hat Deutschland nach wie vor fest im Griff. Fast alle Unternehmen sind betroffen und suchen händeringend nach qualifizierten Leuten. Dabei, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder, „beginnt der Wettbewerb um die besten Fachkräfte bereits mit einem niedrigschwelligen Bewerbungsprozess“. Dennoch werde heute noch zu sehr auf Bewerbungsverfahren von vor 20 Jahren gesetzt.
Wie aus einer Befragung von 853 Unternehmen aller Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hervorgeht, setzen drei Viertel (73 Prozent) der befragten Unternehmen nach wie vor auf die Bewerbungsmappe in Papierform. 43 Prozent ermöglichen die Bewerbung über ein Online-Tool, das Interessierte durch den Prozess führt. Lediglich 17 Prozent setzen auf die so genannte One-Klick-Bewerbung in Business-Netzwerken, bei der die relevanten Informationen automatisch aus dem eigenen Profil übernommen werden. 16 Prozent der Unternehmen nutzen Bewerbungs-Apps für das Smartphone.
Der Befragung zufolge finden acht von zehn Unternehmen ihre Bewerber:innen über Stellenanzeigen, gefolgt von Initiativbewerbungen (95 Prozent). Zwei Drittel (64 Prozent) suchen über Praktika und fast jedes zweite Unternehmen (47 Prozent) über Karrieremessen. Weitere Rekrutierungsmethoden sind die Suche über Headhunter (32 Prozent), Active Sourcing in Social Media oder Business-Netzwerken wie LinkedIn oder Xing (28 Prozent) und die Übernahme von Mitarbeitern aus Projekten oder Tätigkeiten als Freelancer (21 Prozent).
Hingegen spielen Bootcamps oder Crash-Kurse, die digitale Kompetenzen vermitteln, so gut wie keine Rolle bei der Mitarbeitergewinnung. Lediglich jedes hundertste Unternehmen (1 Prozent) findet dort neue Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter. (pms)