Interessengemeinschaft Geschäftsobjekte Energiewirtschaft (BO4E) e. V.
AUF DEM WEG ZU EINER FORTSCHRITTLICHEN SOFTWAREENTWICKLUNG UND -NUTZUNG OHNE SYSTEMGRENZEN
„Software 5.0“ oder auch „Software der neuen Generation“ ist das Ziel der Interessengemeinschaft Geschäftsobjekte Energiewirtschaft (BO4E) e. V., Hückelhoven. Sie definiert diese Software als ein Produkt, das mit anderen Produkten auf Anhieb kompatibel ist. „Wir wollen keine Systemgrenzen, keine kostenintensiven individuellen Schnittstellen, die aufwändig entwickelt werden und womöglich trotzdem fehlerhaft sind“, sagt Peter Martin Schroer, der Vorsitzende des Vereins, „stattdessen wollen wir die Freiheit, Software-Applikationen, egal welchen Inhalts und welcher Herkunft, nach Belieben kombinieren zu können. Das ist die Zukunft in einer digitalen Energiewirtschaft, die sich über smarte Services und neue dynamische Geschäftsfelder definiert.“
AD-HOC-KOMPATIBILITÄT GARANTIERT
Um diese Freiheit herzustellen, haben sich 16 namhafte Unternehmen aus der Energiewirtschaft, darunter Softwareanbieter, Dienstleister, Beratungshäuser sowie ein EVU, zusammengeschlossen und den Softwarestandard BO4E etabliert. Kurz für „Business Objects for Energy“, steht dieser Standard für einen sich stetig weiterentwickelnden Musterkatalog für die Programmierung universeller Schnittstellen. Dieser Katalog ist von allen Interessenten, auch außerhalb des Vereins, nutzbar, die ihre Software entsprechend anlegen möchten. Das Angebot ist „Open Source“ und erfolgt unter dem Aspekt der Gemeinnützigkeit. Es soll die flexible Erstellung und Einsetzbarkeit von Software-Produkten voranbringen, die sich in jede vorhandene IT-Landschaft eines Energieversorgungsunternehmens nahtlos einfügen können.
Schroer erläutert die Ausgangssituation und Aufgabe: „Monolithische Softwar strukturen, wie wir sie im Markt häufig antreffen, sind schwerfällig und werden einer agilen Energiewirtschaft nicht gerecht.“ Und er präsentiert die Lösung: „Diese Monolithen lassen sich durch neue Software-Produkte verschiedener Hersteller aufbrechen. Damit dies schnell und einfach geschieht, kommt der BO4E-Standard ins Spiel. Er garantiert eine Ad-hoc- Kompatibilität.“
NEUES TOOL IN NUR DREI MONATEN
Wie zügig eine Software-Entwicklung und -Nutzung mit dem BO4E-Standard gelingen kann, zeigt das Beispiel eines neuen Tools zum Thema „Bestandskundenpricing“. Die BO4E-Mitglieder ene’t GmbH, Hückelhoven, EVE Consulting und Beteiligungsgesellschaft mbH, Hamburg, sowie die Preisenergie GmbH, München, haben in nur drei Monaten ein komplexes Software-Produkt geschaffen, mit dem ein EVU Tarifanpassungen in nur wenigen Minuten, statt üblicherweise Monaten, vornehmen kann. „Sowohl diese Produktkomposition als auch deren Funktionalität sind ein Quantensprung“, freut sich Schroer und unterstreicht, „ermöglicht wurde diese Innovation ‚im Schnelldurchgang‘ nur durch den Einsatz BO4E-tauglicher Software-Applikationen.“