16.05.2023 – Das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende (GNDEW) ist verabschiedet. Damit steht fest: Stromversorger müssen ab dem 1. Januar 2025 dynamische Stromtarife anbieten. Dazu braucht es keineswegs zwingend intelligente Messsysteme (iMSys). Vielmehr sind dynamische Stromtarife auch für Kunden mit weniger als 6.000 kWh Jahresverbrauch, die nicht unter den iMSys-Pflicht-Rollout fallen, mit einer modernen Messeinrichtung (mME) realisierbar. Möglich macht dies auf einfache Weise der IOmeter von der esc – energy smart control GmbH in Berlin. Die Technologie wurde ursprünglich entwickelt, um die Verbrauchsdaten aus der mME in Echtzeit auf Smartphones zu übermitteln und für Verbraucherinnen und Verbrauchern sichtbar zu machen. „Stromversorger können unsere Lösung aber auch dazu nutzen, dynamische Stromtarife anzubieten“, sagt esc-Geschäftsführer Philipp M. Krebs.
Das patentierte IOmeter eco system besteht zum einen aus einer Hardware-Komponente, die mittels Magnetring an der Infodatenschnittstelle der mME befestigt wird. Dieses Gerät, IOmeter Core genannt, ist mit einer optischen Read-Write-Schnittstelle für die Datenauslesung ausgestattet. Vom batteriebetriebenen IOmeter Core werden die Daten via Funk zu einem zweiten Hardware-Modul übertragen, der IOmeter Bridge, die mit dem häuslichen WLAN verbunden ist und die Messdaten der IOmeter App auf dem Smartphone zur Verfügung stellt. Die App visualisiert Letztverbrauchern transparent und in Echtzeit Verbrauchsdaten in Form von Last- und Kostenkurven. Zusätzlich schlüsselt IOmeter den Stromverbrauch in unterschiedliche Verbrauchskategorien auf (z.B. Spülen / Kochen / Warmwasser / TV + Entertainment usw.).
IOmeter als Enabler dynamischer Stromtarife
Der IOmeter ist inzwischen bei Endkunden zahlreicher Stromversorger im Einsatz. Vielerorts wird er als Instrument zur Kundenbindung verwendet – zum Beispiel bei Kunden, die keine iMSys-Pflichteinbaufälle sind, aber dennoch Transparenz bei ihrem Stromverbrauch wünschen. „Mit dieser Transparenzfunktionalität ebnet IOmeter Stromversorgern darüber hinaus den Weg, dynamische Stromtarife anzubieten“, erläutert Krebs. „Denn um diese anbieten zu können, brauchen die Stromanbieter hoch granulare Verbrauchsdaten in stündlicher, besser sogar viertelstündlicher Auflösung. Die liefert IOmeter als technische Brücke zwischen Endkunden und den IT-Systemen des Versorgers. Parallel werden Börsenpreisinformationen von der EPEX Spot benötigt. Die beiden Datenströme müssen gekoppelt und den Endkunden per App zur Verfügung gestellt werden. Damit können Elektrogeräte gezielt eingeschaltet oder etwa E-Fahrzeuge geladen werden, wenn der Strompreis gerade günstig ist. Zu den systemischen Voraussetzungen beim Stromversorger gehört ferner, dass die Billing-Systeme eine dynamische Verbrauchsabrechnung ermöglichen.“