28.01.2025 – Kemptener Wissenschaftler forschen an einer neuen dynamischen induktiven Lademöglichkeit, die auch einen großflächigen Bereich versorgen kann.
In dem neuen Forschungsprojekt DynaviL gehen Spezialist:innen der Hochschule Kempten der Frage nach, wie ein kontaktloses und dynamisches System zum Aufladen von E-Fahrzeugen aussehen sollte, damit es in einem räumlich ausgedehnten flächigen Bereich funktionieren kann. So ein System könnte vor allem bei E-Fahrzeugen im öffentlichen Nahverkehr oder im Lieferverkehr zum Einsatz kommen. Für fahrerlose E-Nutzfahrzeuge in industriellen Lagerhallen oder an Flughäfen ist eine solche Ladelösung ebenfalls hilfreich, da diese Fahrzeuge in der Regel vielfältige Fahrwege nutzen – die sich zudem oftmals kurzfristig ändern. Nach Angaben der Forscher sind jedoch bisher keine Systeme mit dynamischen induktiven Lademöglichkeiten bekannt, die einen großflächigen Bereich versorgen. Das DynaviL-Projekt will diese Lücke mittels einer Matrix-Spulenanordnung und neuer Spulengeometrie schließen.
Exemplarische Darstellung im Forschungsprojekt DynaviL. (Bild: Hochschule Kempten, KI-generiert von Canva Magic Media)
Zwei Use Cases
Im Forschungsvorhaben sollen zwei verschiedene Anwendungsszenarien demonstriert werden, bei denen die E-Fahrzeuge mit unterschiedlichen Batterietypen und Spannungsebenen laufen. Für diese Anwendungsfälle existieren bereits konkrete Betriebskonzepte und Testsysteme: Der erste Use Case beschreibt die Aufladung von elektrifizierten autonomen Shuttles für den öffentlichen Nahverkehr, die mit Niedervolt-Batterien ausgestattet sind. Der andere Anwendungsfall beinhaltet die dynamische sowie statische Aufladung von industriellen Nutzfahrzeugen, die über Niedervolt- oder Hochvolt-Batterien verfügen.
Mit Blick auf eine spätere wirtschaftliche Verwertung der Projektergebnisse, soll durch eine möglichst identische Aufbauweise des Systems für beide Use-Cases eine kostengünstige innovative Lösung geschaffen werden. Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie mit rund 436.000 Euro gefördert und soll im November 2027 enden. Zu den weiteren Projektpartnern zählen die Finepower GmbH sowie die assoziierten Partner DB Regio AG und die Goldhofer AG. Die Projektträgerin ist die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH. (cp)