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Schnellladen mit Mehrwert

18.06.2025 – Das rückspeisefähige Schnellladesystem „ChargePost“ von ADS-TEC Energy kommt ohne Netzausbau aus und stellt zusätzliche Flexibilitäten hinter dem Netzanschluss bereit.

Foto: ADS-TEC Energy

Die E-Mobilität schreitet voran: So zeigen die jüngsten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) für den April 2025, dass rein batterieelektrische Pkw mittlerweile einen Marktanteil von rund 19 Prozent bei den Neuzulassungen haben – Tendenz steigend. Mit der zunehmenden Elektromobilität steigt jedoch auch der Bedarf für ein Ökosystem von verfügbaren Schnellladepunkten. Zwar wollen immer mehr Unternehmen – gerade aus dem Segment Handel und Gewerbe – leistungsstarke Schnellladelösungen auf ihren Parkmöglichkeiten zur Verfügung stellen, werden dabei jedoch häufig mit der „Hürde Netzanschluss“ konfrontiert.

Allerdings erweist sich die vermeintlich simple Lösung, einfach einen neuen Netzanschluss zu beantragen, um das geplante Schnellladeprojekt daran anzubinden, in der Praxis häufig als Flaschenhals für die Ausbaupläne der Unternehmen. Lange Wartezeiten, Kosten und zusätzliche Baumaßnahmen sind hier nur einige Stichwörter, die den Schnellladeinvestoren in diesem Zusammenhang auf den Magen schlagen.

Also bleibt nur die Alternative, bestehende Netzanschlusspunkte für die geplante Ladeinfrastruktur zu nutzen, die jedoch oftmals nicht über ausreichende Kapazitäten für Schnellladelösungen verfügen. Gerade für solche Fälle von unzureichenden Kapazitäten am Netzanschlusspunkt – aber nicht nur dafür – hat die ADS-TEC Energy GmbH eine intelligente Lösung entwickelt: Das Schnellladesystem ChargePost. Durch die Kombination von Schnellladesäule, Speicher und Software nutzt das Nürtingener Unternehmen die vorhandenen Flexibilitäten jenseits des Netzanschlusspunktes, um den Betrieb und das Return des Investments der ChargePost-Lösung optimal zu gestalten.

Pufferspeicher als Dreh- und Angelpunkt

Beim ChargePost handelt es sich um ein multifunktionales All-in-One-Schnellladesystem, welches eine 300-Killowatt-Ladeinfrastruktur bietet. Der Schnelllader kommt mit nur 22 bis 87 Kilowattampere (kVA) Netzanschlussleistung aus und besitzt zwei Ladepunkte. Er kann mit bis zu einmal 300 kW bzw. zweimal 150 kW betrieben werden. Die Multifunktionalität erreicht das System durch den integrierten 201 kWh großen Pufferspeicher, der auch die Anbindung der Gesamtlösung an bestehende (kapazitätsbegrenzte) Netzanschlüsse ermöglicht.

Der integrierte Speicher des ChargePosts ermöglicht die Flexibilitätsnutzung in
alle Richtungen. (Grafik: ADS-TEC Energy)

„Wir können das Netz nicht überall auf die jeweils benötigte Maximalleistung von 300 kW ausbauen, um Schnellladelösungen in die Fläche zu bekommen. Geleitet von der Frage, wo ich die nur kurzfristig benötigte hohe Leistung beim Laden herbekomme, kommt der Batteriespeicher als Federelement ins Spiel. Da der Leistungspeak beim Schnellladen nur kurz vom E-Fahrzeug in Anspruch genommen wird, kann das gegebenenfalls auftretende Leistungs-Delta am bestehenden Netzanschlusspunkt vor Ort durch den Speicher ausgeglichen werden. Damit erspare ich mir an dieser Stelle den Netzausbau mit Trafoinstallation, teuren Baukostenzuschüssen und hohen Leistungspreisen“, erläutert Thomas Speidel, Gründer und CEO von ADS-TEC Energy.

Das Flexibilitätspotenzial der Lade-Speicherlösung ermöglicht noch weitere Anwendungen, die einen Mehrwert für die Betreiber bieten. Da der Pufferspeicher rückspeisefähig ist, kann er in alle Richtungen agieren: zur Eigenverbrauchs-Optimierung und Lastspitzenkappung innerhalb des lokalen Energiemanagements hinter dem Netzanschlusspunkt oder in Richtung des Netzes für den Energiehandel. Auf diese Weise können Betreiber und CPOs zusätzliche Umsätze abseits des reinen Ladens generieren.

Lokales Energiemanagement

Neben dem Peakshaving – also das Drücken der Lastspitzen – kann der ChargePost auch die Optimierung des Eigenenergieverbrauchs vornehmen. In Kombination mit flexiblen Tarifen kann der Speicher zu den Zeitpunkten geladen werden, wenn die Strompreise im Netz günstig sind. Dieser zu günstigen Konditionen gespeicherte Strom lässt sich dann punktgenau dafür einsetzten, wenn ein E-Auto an der Ladesäule hängt und der Kilowattstundenbezugspreis für Netzstrom gerade besonders hoch ist. In so einem Fall lädt der Charge-Post das E-Auto mit einem größeren Anteil „billigen Batteriestroms“ und einem kleineren Teil „teuren Netzstroms“. Damit vergrößert sich die Marge für den Betreiber der Ladelösung. Falls eine PV-Anlage mit in das lokale Energiemanagement integriert ist, lässt sich dieser positive Effekt weiter skalieren.

Energiehandel

Falls gerade kein Fahrzeug am Schnellladesystem von ADS-TEC Energy auflädt und der Federspeicher gefüllt ist, können die Flexibilitäten auch für den Arbitragehandel genutzt werden. Hierzu bündelt das Technologieunternehmen im Hintergrund alle dezentralen Speicher zu einem virtuellen Großspeicher und bietet diese Flexibilitäten den Tradern an. Die durch den Strombörsenhandel erzeugten Gewinne können mit den Geschäftspartnern geteilt werden – je nachdem, wie viel Kapazität sie für den Handel bereitgestellt hatten. Auf diese Weise wird der Return of Investment schneller erzielt, da die Ladelösung auch abseits ihrer Kernaufgabe des Fahrzeugladens Umsätze generiert.

Ladesystem als digitaler Werbeträger

Der ChargePost kann mit bis zu zwei UHD-Großbildschirmen für Werbe- und Informationszwecke konfiguriert werden. (Foto: ADS-TEC Energy)

Da Schnellladesysteme zukünftig verstärkt in den Alltag vieler Menschen treten werden, bieten sie sich auch als Werbe- und Informationsmedium an. „Der Werbemarkt wandert zusehends in die Städte hinein. Parallel verliert das Fernsehen als klassischer Werbekanal immer mehr an Bedeutung. Netflix und Amazon haben ja gezeigt: Wer es sich leisten kann, zahlt dafür, keine Werbung zu sehen. Also müssen die Unternehmen andere Wege suchen, um ihre Botschaften zu platzieren.

Eine Möglichkeit von Vielen ist das Digital-out-of-Home-Modell (DOOH), bei der digitalen Werbung auf Screens gezeigt wird. Wir haben uns gedacht: Warum dies nicht einfach aufnehmen und mit in unsere Lösung integrieren?“, führt Thomas Speidel aus. Ausgehend von dieser Idee können die ChargePosts mit bis zu zwei 75 Zoll-UHD-Großbildschirmen ausgestattet werden. Dabei bleibt es den Betreibern und CPOs der Ladeinfrastruktur überlassen, ob sie eigene Werbeformate auf den digitalen Displays aufspielen wollen oder die Anzeigemöglichkeiten an Dritte verkaufen – wobei das DOOH-Team von ADS-TEC Energy auf Wunsch bei der Vermarktung zur Seite steht.

Ohne Digitalisierung geht nichts

Bevor die Multifunktionalität der Lösung effektiv zum Einsatz kommen kann, musste erst die digitale Basis geschaffen werden, wie Thomas Speidel erklärt: „Der ChargePost agiert wie ein Schweizer Taschenmesser, indem er mir mehrere Geschäftsmodelle statt nur einem einzigen bietet. Dabei passt sich unsere Lösung den dynamischen Marktmechanismen an: Regionale Unterschiede, zeitvariable Stromtarife, verschiedene Finanzierungsstrategien, unterschiedliche Marktzugänge oder heterogenes Kundenverhalten – all dies kann ich nur noch digital managen. Aus diesem Grund setzen wir neben der Datenanalyse einen Fokus auf die Digitalisierung und statten unsere Hardware ab Werk mit von uns selbst entwickelten Softwaretools aus. So stellen wir sicher, dass die Flexibilitäten aus dem Federelement bestmöglich verwaltet und vermarktet werden.“ Auf dieser Basis entstehen weitreichende wirtschaftliche Vorteile, die sich über die Zeit auf die Total Cost of Ownership (TCO) auswirken. (cp)

www.ads-tec-energy.com