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TransnetBW und Mercedes-Benz: Intelligente Steuerung von Ladeinfrastruktur

31.05.2024 – In einem Pilotprojekts hat TransnetBW in Zusammenarbeit mit der Mercedes-Benz AG in Sindelfingen erfolgreich die automatische Lastreduzierung von Ladepunkten getestet.

Bild: MabelAmber/pixabay.com

Umgesetzt wurde dies über die StromGedacht-App von TransnetBW. Diese informiert seit 2022 die Bürger:innen über den Status des Stromnetzes in Baden-Württemberg und weist per Push-Nachricht darauf hin, wann es sinnvoll ist, den Stromverbrauch anzupassen. Für Unternehmen und Smart-Home-User bietet TransnetBW eine kostenfrei Datenschnittstelle (Application Programming Interface – API).

Bei Mercedes Benz wurde nun in der Praxis getestet, ob Verbraucher, die mittels dieser Schnittstelle angebunden sind, zur Netzstabilität beitragen können. Kooperationspartner war der Automobilkonzern Mercedes-Benz, der für seine Beschäftigten am Standort Sindelfingen rund 1.000 Ladepunkte mit jeweils 22 Kilowatt (kW) Leistung zur Verfügung stellt. Im Pilotversuch wurden rund 140 dieser Ladepunkte an die Netzstatusanzeige der StromGedacht-App angeschlossen. Mit Hilfe der Schnittstelle reduzieren die Ladepunkte bei angespannten Netzsituationen automatisch die Last und tragen so zur Stabilisierung des Stromnetzes bei. Die Ergebnisse des Pilotprojekts stimmen optimistisch.

Machbarkeit belegt

Seit Beginn des Pilotprojekts hat StromGedacht insgesamt viermal das Orange-Signal ausgelöst, das einen möglichen Netzengpass für Baden-Württemberg vorhersagt. In diesen Situationen muss TransnetBW zusätzliche Netzengpassmaßnahmen ergreifen, um das Übertragungsnetz stabil zu halten. Durch die automatisierte, temporäre Lastreduzierung der angeschlossenen Ladepunkte auf eine Ladeleistung von 7,0 kW konnte im Pilotprojekt eine nachweisbare Energiereduktion während der Orange-Phasen erzielt werden. Allein im Januar 2024 führte eine vierstündige Leistungsreduzierung zu einer Reduktion von 154 Kilowattstunden (kWh). Dies entspricht einer Energieeinsparung während der Orange-Phase von 6 Prozent. Nach Ende der Orange-Phase wurden alle angeschlossenen Fahrzeuge mit der vollen Ladeleistung geladen.

„Mit dem Pilotprojekt am Mercedes-Benz-Standort Sindelfingen haben wir in einer ersten Industriekooperation einen wichtigen Machbarkeitsnachweis erbracht. Die Anbindung an die StromGedacht-API ermöglichte eine aufwandsarme Verbrauchsverschiebung“, zeigt sich Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW GmbH, sehr zufrieden mit den Projektergebnissen. „Obwohl die verschobenen Strommengen gering waren, bin ich davon überzeugt, dass uns die Industrie bei einem breiten Einsatz von StromGedacht perspektivisch dabei unterstützen kann, in angespannten Netzsituationen weniger Netzengpassmanagement betreiben zu müssen. In weiteren Pilotprojekten mit Industrie und Kommunen sammeln wir nun zusätzliche Erfahrungen und entwickeln StromGedacht kontinuierlich weiter.“

Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, Produktion, Qualität & Supply Chain Management, zum Pilotprojekt: „Mit der Umstellung auf volatile erneuerbare Energien bei gleichzeitig volatilem Energiebedarf im Hinblick auf die steigende Anzahl an Elektrofahrzeugen spielt das gezielte Netzmanagement eine zentrale Rolle. Eine branchenübergreifende Zusammenarbeit ist hier maßgeblich. Wir freuen uns sehr, im gemeinsamen Pilotversuch mit TransnetBW an unserem Standort Sindelfingen aufzuzeigen, welchen Beitrag eine intelligente Steuerung unserer Ladeinfrastruktur bei der Stabilisierung unserer Netze leisten kann.“ (pq)

Bild: MabelAmber/pixabay.com

www.transnetbw.de

www.mercedes-benz.de

www.stromgedacht.de