15.03.2023 – Das Uniper-Kraftwerk Staudinger soll zu einem „Energie-Hub“ zur klimaneutralen Energieerzeugung und -nutzung transformiert werden. Dabei kann die fluktuierende regenerative Energiebereitstellung durch die Speichertechnologie von CMBlu Energy unterstützt werden. Für die zukünftige Wärmeerzeugung ist der Betrieb mehrerer Wärmepumpen, eines mit Biomasse betriebenen Heizkessels, eines mit Biomethan betriebenen Blockheizkraftwerks sowie einer Photovoltaikanlage in Planung.
Die Organic-SolidFlow-Batterien des Alzenauer Großspeicherherstellers CMBlu können nach erfolgreicher Erprobung einen weiteren Beitrag zur Erhöhung der regenerativ erzeugten Wärme leisten. Ein erster Pilotspeicher mit 1 MW Leistung und 1 MWh Kapazität werde im Laufe dieses Jahres für eine zweijährige Erprobung der Technologie an das Eigenbedarfsnetz des Kraftwerks angeschlossen. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Testphase könnte ab 2026 ein großer Energiespeicher mit 250 MWh Kapazität auf dem Kraftwerksgelände errichtet werden. Diese Großspeicher sind modular aufgebaut und damit theoretisch bis in den GWh-Bereich erweiterbar. Sie kommen CMBlu zufolge ohne kritische Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt aus. SolidFlow-Batterien speichern die elektrische Energie in nahezu unbegrenzt verfügbaren Elektrolyten, verwenden keine umweltgefährdenden Materialien, sind nachhaltig und – da nicht brennbar – sicher zu betreiben.
Speicher als Bindeglied zwischen schwankender Produktion und Nachfrage
Auf dem aktuellen Kraftwerksgelände soll auch die Ansiedlung von Rechenzentren für den IT-Knotenpunkt Frankfurt Realität werden. Die Großspeicher von CMBlu könnten die energieintensiven Rechenzentren bei Stromausfällen weiterhin mit Strom versorgen. Auch der Bau von Anlagen zur Nutzung von grünem Wasserstoff sei vor Ort angedacht. Ziel sei es, den Standort Staudinger langfristig klimaneutral zu gestalten.
„Mit den organischen SolidFlow-Batterien lassen sich wichtige Lücken im Flexibilitätsbedarf einer auf erneuerbare Energie ausgerichteten Energiewirtschaft schließen, indem man eine erneuerbare Grundlast schafft“, erläutert Matthias Hube, Leiter des Kraftwerks Staudinger. Gerade im Bereich der Mittel- bis Langfristspeicher, die große Energiemengen über 24 Stunden hinaus speichern können, herrsche technologisch noch Entwicklungsbedarf. Die SolidFlow-Speicher von CMBlu bieten hier eine hohe Flexibilität zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit eines sich neu erfindenden Kraftwerkstandorts.
Gerade für das geplante Datencenter können die Speicher, die im acht Kilometer entfernten Battery Production Center in Alzenau hergestellt werden, eine Rolle als Back-up bei potenziellen Black-outs spielen und die sonst üblichen konventionellen Notstromerzeuger ersetzen bzw. ergänzen. (ds)