27.11.2024 – Eine aktuelle Umfrage von YouGov im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeigt: Die Akzeptanz erneuerbarer Energien bleibt in Deutschland stabil – trotz politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen. Besonders hoch ist die Zustimmung dort, wo Menschen die Technologien direkt in ihrem Alltag erleben. Den Bau Stromtrassen im eigenen Wohnumfeld unterstützt dagegen nur eine Minderheit.
Erfahrungen stärken Akzeptanz
57 Prozent der Befragten begrüßen den Bau erneuerbarer Anlagen in ihrer Nachbarschaft. Unter denjenigen, die bereits eine solche Anlage in ihrer Nachbarschaft erleben, steigt die Zustimmung sogar auf 87 Prozent. Technologien wie Windkraft oder Biogas erfahren so einen deutlichen Schub: Bei Windkraftanlagen steigt die Akzeptanz mit direktem Bezug von 42 auf 61 Prozent, bei Biogasanlagen von 36 auf 56 Prozent. Bei Flugwindenergieanlagen, einer weniger bekannten Technologie, liegt die Zustimmung mit direktem Bezug sogar doppelt so hoch (65 Prozent) wie ohne (30 Prozent).
Klimaschutz nicht mehr oberste Priorität
Der Ausbau erneuerbarer Energien ist weiterhin für 80 Prozent der Bevölkerung „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Dabei hat sich die Priorität verschoben: Nur 54 Prozent sehen den Ausbau als „außerordentlich“ oder „sehr wichtig“, 26 Prozent als „wichtig“. Klimaschutz steht damit weniger im Fokus, während Aspekte wie Unabhängigkeit von Energieimporten an Bedeutung gewinnen.
Technologien im Detail
Die Umfrage beleuchtet auch die Einstellung zu einzelnen Technologien: Geothermie wird insbesondere wegen der Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern geschätzt, während Balkon-Photovoltaik durch gesetzliche Erleichterungen an Popularität gewinnt. Zudem sehen viele die Wiederverwendung von Batterien aus Elektroautos in stationären Speichern positiv.
AEE-Geschäftsführer Dr. Robert Brandt betont: „Die Ergebnisse zeigen, dass Akzeptanzarbeit und Bürgerbeteiligung entscheidend sind. Erneuerbare Energien tragen nicht nur zum Klimaschutz, sondern auch zur wirtschaftlichen Stabilität bei.“
Insgesamt wurden 1.021 Personen ab einem Alter von 16 Jahren befragt. (pms)
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