03.09.2024 – Das Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES hat im Rahmen des Projekts „Mobil-Grid-CoP“ eine mobile Testplattform entwickelt, mit der Windenergieanlagen, insbesondere große Offshore-Anlagen, unter realistischen Bedingungen getestet werden können.
Beim Anschluss von Windenergieanlagen an das Stromnetz müssen technische Richtlinien eingehalten werden, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Dabei müssen neue Anlagen nicht nur spezifische Grenzwerte einhalten, sondern auch auf dynamische Ereignisse wie Kurzschlüsse oder Frequenzschwankungen reagieren können. Das stellt Hersteller vor große Herausforderungen, wie Gesa Quistorf, Gruppenleiterin am IWES, erklärt: „Stromnetze sind hochkomplexe Systeme, und jede Windenergieanlage muss die Stabilität der Netze unterstützen.“
Die neue mobile Testplattform des Fraunhofer IWES ermöglicht es, diese Anforderungen unter Volllastbedingungen zu überprüfen. Sie ist in transportablen Containern untergebracht und emuliert das Verhalten des öffentlichen Netzes, ohne es selbst zu beeinträchtige. So können Windenergieanlagen mit einer Leistung von bis zu 28 Megavoltampere (MVA) unter Volllast auf verschiedene Eigenschaften wie beispielsweise das Verhalten bei Frequenzänderungen, kurzzeitigen Spannungsänderungen oder bei Netzfehlern wie etwa einem Kurzschluss getestet werden. Bei jedem Ereignis muss die Windenergieanlage innerhalb von Millisekunden reagieren.
Besonders relevant ist die neue mobile Lösung für Offshore-Anlagen, deren Größe und Leistung stetig zunehmen. Mit der neuen Testplattform können Hersteller ihre Prototypen effizienter testen und schneller die notwendigen Zertifizierungen erhalten. Zudem können spätere Nachrüstungen und Modernisierungen unter realistischen Bedingungen durchgeführt werden.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert das Projekt mit 12,7 Millionen Euro. Ein zentrales Ziel von Mobil-Grid-CoP ist es, eine Technologie-Plattform zu schaffen, die flexibles Testen von Windenergieanlagen ermöglicht und auch an zukünftige Anforderungen angepasst werden kann. Mit Mobil-Grid-CoP sind wir dafür gerüstet«, erklärt Projektleiterin Quistorf. (pms)