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Reallabor: Wasserstoff als Langfrist-Speicher für Solar- und Windstrom

23.02.2023 – Das Fraunhofer IEG und seine Partner starten das Verbundvorhaben „Reallabor: RefLau – Referenzkraftwerk Lausitz“ im Industriepark Schwarze Pumpe. Den Bescheid über die Zuwendung von 28,5 Millionen Euro übergab Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz bei einem Festakt am geplanten Standort im Grenzgebiet zwischen Brandenburg und Sachsen. Das Reallabor soll zeigen, wie Wasserstoff als Langfrist-Speicher für Solar- und Windstrom eingesetzt werden kann, sowie als Plattform für die Kopplung der Sektoren Strom, Verkehr, Wärme und Industrie. Weiteres Ziel ist es, Abnahmepotenziale für Wasserstoff in der Region zu identifizieren. Bis zur Inbetriebnahme der Anlage im Jahr 2025 sollen erste Kunden gesichert und Synergien bei der Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft nutzbar gemacht werden.

Foerderbescheid Reallabor Referenzkraftwerk Lausitz

Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, überreicht den Bewilligungsbescheid an Ben Schüppel, Geschäftsführer RefLau GmbH, (Mitte vorne) stellvertretend für alle Projektpartner des Reallabors Referenzkraftwerk Lausitz. Foto: Jörg Tudyka/ RefLau GmbH

„In der Stromversorgung, die auf erneuerbare Energien beruht, spielt grüner Wasserstoff als saisonaler Energiespeicher eine entscheidende Rolle“, betont Professor Mario Ragwitz, Leiter der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG und führt aus. „Fraunhofer IEG und seine Forschungspartner richten das Reallabor RefLau ein und betrachten, wie sich das Kraftwerk in den Markt der Zukunft einbettet. Wir analysieren seine System-, Netz- und Marktintegration und demonstrieren, wie es mit Wasserstoff-Rückverstromung und anderen Systemdienstleistungen die Stromwende unterstützt.“

Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft

Fraunhofer IEG stellt die Sektorenkopplung in den Fokus seiner Energiesystemanalyse. In das Projekt »Referenzkraftwerk Lausitz« (RefLau) bringt es seine Erfahrung mit Transformationspfaden bestehender Infrastrukturen ein — vom fossilen hin zu einem auf erneuerbaren Energien basierenden Energiesystem. Es bewertet die Wechselwirkungen der Sektoren Strom- und Wärme sowie Industrie und Verkehr. Die Arbeit des Fraunhofer IEG reicht von systemanalytischen Abschätzungen über detaillierte Modelle der zukünftigen, intelligenten Energieübertragungs- und -verteilnetze bis hin zu systemdienlichen Betriebsstrategien für gekoppelte Anlagen.

Systemdienstleistungen anbieten

Am Standort im Industriepark Schwarze Pumpe soll das neuartige Kraftwerkskonzept unter ausschließlicher Nutzung erneuerbarer Energien, wie Wind- und Sonnenkraft, die Möglichkeiten der Sektorenkopplung aufzeigen. Durch die Erzeugung von grünem Wasserstoff wird die Nutzung von erneuerbar erzeugter Energie in den Sektoren Verkehr, Industrie und Wärme ermöglicht. Damit kann das RefLau neben Wasserstoff und Wärme auch alle Systemdienstleistungen eines Kohlekraftwerks bereitstellen.

Partner in Forschung und Entwicklung für das Verbundvorhaben »Reallabor: Referenzkraftwerk Lausitz« sind unter Koordination des Fraunhofer IEG, die BTU Cottbus-Senftenberg und die Technische Universität Dresden.

Zudem wird das Projekt der Partner Energiequelle, ENERTRAG und dem Zweckverband Industriepark Schwarze Pumpe (ZV ISP) neue Wertschöpfungspotenziale für die Region erschließen. Es soll als Referenz für die Umstellung von konventionellen Kraftwerksstandorten auf erneuerbare Energieerzeugung dienen. Die Skalierung des Projekts am Standort in der Lausitz ist geplant.

Das Projekt wird von der ASG Spremberg GmbH, der Wirtschaftsförderung von Spremberg und Spreetal unterstützt. (ds)

www.reflau.com
www.asg-spremberg.de/wirtschaftsstandort/schwarze-pumpe
www.dock3-lausitz.de
www.tu-dresden.de
www.ieg.fraunhofer.de
www.b-tu.de