15.07.2024 – Das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) arbeitet im Rahmen des Projekts MENTOR an neuen Modellen, die zeigen sollen, wie lokale Restriktionen die realisierbare Windenergieleistung beeinflussen. Ziel ist es, die Nutzbarkeit von Windenergieflächen besser zu bewerten und das Potenzial für Repowering abzuschätzen.
Auf vielen ausgewiesenen Windenergieflächen können oft nicht die ursprünglich geplanten Leistungen installiert werden. Gründe dafür sind unter anderem der Widerstand von Anwohner:innen, der Arten- und Denkmalschutz sowie die Nutzung von Tiefflugstrecken und Radaranlagen. Das Projekt MENTOR entwickelt Methoden, um diese Restriktionen zu erfassen und ihre Auswirkungen auf die Windenergienutzung zu analysieren.
Um diese Modelle zu erstellen, sammelt und verarbeitet das Fraunhofer IEE die notwendigen Geodaten. Mit diesen Daten wird ein Framework entwickelt, das die verschiedenen Restriktionen in die Analyse einbezieht. Auf dieser Basis können die erzielbaren Leistungen und Erträge auf den identifizierten Flächen genau abgeschätzt werden.
Die entwickelten Methoden sollen eine detaillierte Bewertung der Nutzungsmöglichkeiten bestehender und geplanter Windenergiestandorte ermöglichen. Darüber hinaus sollen sie helfen, neue geeignete Flächen für die Windenergienutzung zu identifizieren und das Repowering-Potenzial, also die Modernisierung und Leistungssteigerung bestehender Anlagen, zu ermitteln.
Die Ergebnisse des Projekts sollen in einer interaktiven, öffentlich zugänglichen Web-Applikation veröffentlicht werden. Dr. Doron Callies vom Fraunhofer IEE betont: „Die Instrumente von MENTOR können als Frühwarnsystem genutzt werden, um rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Ausbauziele gefährdet sind.“
MENTOR soll dazu beitragen, die Windenergienutzung in Deutschland zu optimieren und die Ausbauziele effizient zu erreichen.
Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit 1,4 Millionen Euro und läuft bis November 2026. Partner sind die Fachagentur für Wind- und Solarenergie, die Universität Kassel und das Umweltbundesamt. (pms)