28.10.2025 – Wie bereits im Vorjahr freuen sich die Veranstalter der diesjährigen metering days über einen neuen Teilnehmerrekord. Kein Wunder, schließlich beschäftigen viele Themen die Branche: Vom Pflicht-Einbau, über die Zukunft des wettbewerblichen Messtellenbetriebes, bis hin zum Steuerungs-Rollout.
Mit mehr als 1.000 Teilnehmern vermelden die Organisatoren des traditionellen Branchentreffen in Fulda einen neuen Teilnehmerrekord. Nachdem im vergangenen Jahr viel über die Umsetzung des Smart-Meter-Rolloutplans diskutiert wurde, stehen in der heute gestarteten Veranstaltung die Kooperation und Marktrollen der Beteiligten sowie das Rollout-Tempo im Mittelpunkt.
Zum Start der Veranstaltung appelliert der Branchenverband ZVEI an die Politik, den freien Wettbewerb beim Praxis-Rollout nicht zu beschränken. Auch mit Kritik an dem im Spätsommer veröffentlichten Monitoringbericht des Bundeswirtschaftsministeriums spart der Verband nicht: Vor allem die nach Ansicht des ZVEI als zu niedrig angesetzte Strombedarfsprognose könnte sich zukünftig als Bottleneck für die weiteren Netzausbaupläne erweisen. Viel Unverständnis äußerten einige Branchenvertreter hinsichtlich des geplanten Vorhabens des Bundeswirtschaftsministeriums, den Rollout in die alleinigen Hände der grundzuständigen Messtellenbetreiber (gMSB) zu legen.
Momentaufnahme
Beim Rollouttempo sieht sich die Branche aktuell auf einem guten Weg, wie Wolfgang Weber, Vorsitzender der Geschäftsführung des ZVEI, anmerkt: „Die aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen, dass 16,4 Prozent der Pflichteinbaufälle in Q2 2025 realisiert wurden.“ Zudem sieht sich die Branche auf dem richtigen Weg, beim Thema Cybersicherheit weiterhin auf einem hohen Level zu agieren – zumal aktuelle Umfrageergebnisse des Verbandes zeigen, dass für 80 Prozent der befragten Verbraucher die Cybersicherheit von Smart Metern oben auf der Liste steht.
Gesprächsbereit
Aus Sicht des Bundeswirtschaftsministeriums liegt der Hauptaugenmerk des Rollouts auf die konsequente Digitalisierung der Netze – vor allem unter dem Aspekt der Effizienzsteigerung. Zudem sollen die Netzbetreiber stärker in den Rollout eingebunden werden. Dabei signalisiert das Ministerium durchaus Gesprächsbereitschaft, mit den Netzbetreibern darüber in Dialog zu treten, an welchen Stellen es beim Rollout noch klemmt. Beim Reizthema, den Pflichtrollout zukünftig nur über die Verteilnetzbetreiber realisieren zu wollen, erbitte Beatrix Brotkorb, Leiterin der Unterabteilung Netze im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE), um mehr Zeit, bis eine Entscheidung hinsichtlich der Zukunft der wettbewerblicher Messstellenbetreiber (wMSB) getroffen wird.
Zwei Innovationsforen
Erstmalig werden die Besucher:innen zwei parallel stattfinden Innovations-Foren besuchen können, um sich über die neusten Trends, Innovationen sowie Berichte aus der Praxis zu informieren. Neben der Vorstellung aktueller Technologien berichten auch Netzbetreiber direkt aus der Anwenderpraxis. Zudem laden die Fachausstellung sowie interaktive Diskussionsrunden zu einem intensiven Austausch ein. (cp)


